Diesen nicht abgesenkten Bordstein mitten im Städtle kann Klaus Holzhauser mit seinem Rollstuhl nicht passieren. Foto: Larhzal Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Rollstuhlfahrer müssen häufig vor Hindernissen passen / Stadt will Bordsteine absenken

Ein nicht abgesenkter Bordstein, Autos, die auf den Gehwegen parken, ganz gewöhnliche Treppenaufgänge oder vereiste Straßen – die meisten Menschen nehmen solche Hindernisse mit Leichtigkeit, vielen fallen sie gar nicht auf.

Vöhrenbach. Für ältere Personen oder gar Menschen mit Handicap stellen solche Hürden dagegen eine nahezu unüberwindbare Erschwernis im alltäglichen Leben dar. Wenn Klaus Holzhauser aus Vöhrenbach mit seinem elektrischen Rollstuhl unterwegs ist, steht er oft vor solchen Schwierigkeiten.

Die angeborene Krankheit, die ihn mit zunehmendem Alter mehr und mehr an den Rollstuhl fesselt, beherrscht seinen Alltag. Und trotzdem übernimmt er, seit seine Eltern älter und schwächer werden, gemeinsam mit seinen Geschwistern die Organisation des Haushalts, geht Einkaufen und führt den Hund aus. Aber kaum verlässt er sein Zuhause am Ortsrand Vöhrenbachs, begrenzen die oben genannten Hindernisse permanent seine Möglichkeiten. Er hat keine Chance, sich mit seinem Rollstuhl frei zu bewegen. "Auf meinem Weg entlang der Friedrichstraße Richtung Städtle blockieren regelmäßig parkende Autos den Gehweg", erzählt der 56-Jährige und berichtet, dass er einmal soweit in den Graben rutschte, dass er ohne fremde Hilfe nicht mehr rauskam.

Außerdem zwingen ihn mehrere nicht abgesenkte Bordsteine zu weiten Umwegen oder machen manche Wege für ihn unbefahrbar. Jeder Schritt muss geplant werden, egal, ob es sich um die Einladung ins Gasthaus oder einen Kinobesuch handelt.

Teilweise seien zwar die Eingänge öffentlicher Gebäude behindertengerecht gestaltet, der Zugang zur Toilette aber im Obergeschoss. Auch den Haus- und Zahnarzt musste Klaus Holzhauser wechseln, da die örtlichen Ärzte nur durch Treppenaufgänge zu erreichen sind.

Eine große Erleichterung bedeuten die behindertengerechte Toilette am Busbahnhof und der Aufzug in der Festhalle, die mit einem Generalschlüssel für ihn zugänglich sind, dar. "Die Stadt lässt demnächst die Bordsteine auf den von Herrn Holzhauser befahrenen Wegen absenken", erklärte der Bautechniker der Stadtverwaltung Vöhrenbach, Frank Janssen.

Der Weg durch das Wohngebiet am Sommerberg bis hin zum Fußballplatz an der Josef-Hebting-Schule kann Klaus Holzhauser schon ganz ohne fremde Hilfe fahren. Er ist nämlich großer Fußballfan und freut sich auf die kommenden Heimspiele des FC Vöhrenbach.