Er ist immer noch in Haus und Hof aktiv: Ortsvorsteher Helmut Ruf. Als neuer Stadtrat bringt er sich mit Blick auf die Gesamtstadt ein. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Helmut Ruf ist in den Gemeinderat zurück gekehrt / Die Stärkung des ländlichen Raums ist ihm wichtig

Von Siegfried Kouba

Vöhrenbach. Die Wahl zu den Gemeinderäten am 25. Mai hat zahlreiche verdiente Kommunalpolitiker in ihrem Ehrenamt bestätigt. Doch es ist auch eine ganze Reihe neuer Gesichter dazu gekommen, was auf Helmut ruf nur bedingt zutrifft.

Er war bereits über 20 Jahre Mitglied des Gemeinderats, ist seit zehn Jahren Ortsvorsteher und seit 1975 Ortschaftsrat. Nach einer Pause trat er erneut als CDU-Kandidat an, obwohl er kaum mit einer Chance rechnete: Helmut Ruf, Landwirt auf dem Tudisenhof an der Strecke über die Friedrichshöhe nach Unterkirnach.

Im Dezember 1946 wurde er in Vöhrenbach geboren, wuchs in Langenbach auf und besuchte die dortige Schule, die mittlerweile nicht mehr existiert. Er machte eine landwirtschaftliche Lehre, besuchte die Landwirtschaftsschule in Villingen und legte 1982 die Meisterprüfung ab. Als er zehn Jahre alt war, starb sein Vater. Die Mutter und er mussten sich mit zwei wesentlich jüngeren Geschwistern über Wasser halten. 1975 bekam er das Hofanwesen überschrieben, vor zwei Jahren erfolgte die Übergabe an seine Tochter Andrea.

Als Ortsvorsteher hatte Helmut Ruf in der letzten Wahlperiode nur beratende Funktion. Jetzt ist er stimmberechtigtes Mitglied im Gemeinderat, in dem er die Interessen der Ortsteile vertreten möchte, aber die Gesamtstadt im Blickfeld hat, "ohne Kirchturmpolitik", wie er betont. Was den Tourismus betrifft, tue die Stadt zwar das Möglichste, aber die Situation im Fremdenverkehr habe sich völlig verändert. Das sieht er vor allem bei den zwei Ferienwohnungen, die seine Ehefrau betreibt. Das Internet spielt eine wesentliche Rolle: Die meisten Anfragen kommen per E-Mail. Ruf hat den Eindruck, dass "Ferien auf dem Bauernhof" ein Renner sind. Auch beim Thema Arbeitsplätze müsse man am Ball bleiben und für Gewerbegebiete sorgen. Erfreut ist der Langenbacher Ortsvorsteher, dass die Straßen in seinem Ortsteil bestens hergerichtet wurden und dass die meisten Hausanschlüsse an das Kanalnetz installiert sind. Stärkung des ländlichen Raums, Öffentlicher Personennahverkehr und Erhaltung der Schwarzwaldlandschaft sind für Helmut Ruf weitere Themen, die verfolgt werden müssen. Wichtig ist für ihn auch der Erhalt der Schule, die Anknüpfungspunkt ist zum Verhältnis zu Kindern. Er hat vier Kinder groß gezogen und kann sich an sieben Enkeln erfreuen. Damit habe er einiges für den Erhalt der Gesellschaft getan. Seine mit im Haus wohnende Schwiegermutter kann sogar auf 50 Enkel und Urenkel stolz sein.

Obwohl sich Ruf im im Rentenalter befindet, hilft er gerne im landwirtschaftlichen Betrieb mit und verrichtet alle möglichen Arbeiten. Auch die Ferienwohnungen seiner Frau stellen manche Anforderungen. Gerne machte er Skilanglauf und war Vorsitzender des Vöhrenbacher Skiclubs. Seine Töchter waren begeisterte und erfolgreiche Skilangläuferinnen.