Auf Stand-Up-Paddelbrettern auf dem Vöhrenbacher Linachsee – ein Vergnügen, das man nicht alle Tage genießen kann. In diesem Jahr wurde der Stausee bei Linach unter DLRG-Aufsicht erstmals an drei Sonntagnachmittagen für den Badebetrieb versuchsweise freigegeben. Foto: Strumberger Foto: Schwarzwälder-Bote

Linachtal: Zwei Nachmittage am Vöhrenbacher Gewässer kommen gut an / Morgen letzte Möglichkeit

Ginge es nach der Stadtverwaltung, dann würde der Linachsee dauerhaft für den Badebetrieb genutzt. Doch soweit ist es noch nicht. Nunmehr wurde der Stausee erstmals an drei Sonntagen hierfür freigegeben – mit Erfolg.

Vöhrenbach. Die Freigabe fürs Wasservergnügen im Linachsee an den drei Sonntagen 24. Juli sowie 7. und 14. August war durch das Amt für Wasser- und Bodenschutz im Landratsamt erfolgt. Allerdings mit Restriktionen: So musste das Wetter sonnig sein und die Außentemperatur mindestens 20 Grad Celsius betragen. Während der Badezeit von 12 bis 18 Uhr hatte eine DLRG-Mannschaft aus Furtwangen, unterstützt vom DLRG Vöhrenbach, mit sechs bis sieben Personen, Aufsicht zu führen. Das Gesundheitsamt hatte im Linachsee derweil auch einwandfreie Wasserwerte bestätigt.

Das Badeangebot sei bisher gut angenommen worden, äußerte sich Christine Breithut vom Hauptamt der Stadtverwaltung. Auch der Kioskbetrieb bei der ehemaligen Gaststätte sei bestens angekommen. Vor allem am vergangenen Sonntag hätten 100 bis 150 Gäste, das Alterspektrum habe von Jung bis Alt gereicht, den Linachsee den Nachmittag über bei sonnigem, warmem Wetter bei 20 bis 25 Grad Celsius genossen, seien auf Stand-Up-Paddelbrettern, Schlauch- und Paddelbooten sowie Luftmatratzen gepaddelt oder am Kiosk gesessen. Etliche Schwimmer zogen ihre Bahnen im Wasser.

Nunmehr gibt es am Sonntag, 14. August letztmals in diesem Jahr die Chance auf einen öffentlich genehmigten Badenachmittag im Linachsee. Der FC Vöhrenbach wird den Kiosk wie am ersten Badetag im Juli betreiben, am vergangenen Sonntag hatte dies Odin Jäger samt Familie übernommen.

Grundsätzlich stehe ein Stausee nicht zum Gemeingebrauch zur Verfügung, erläutert Christine Breithut. Die Zulassung zum Gemeingebrauch müsse vom Amt für Wasser- und Bodenschutz gewährt werden. Dafür seien einige Voraussetzungen und Sicherheitsvorkehrungen zu erfüllen, die bisher noch nicht vorliegen. Ein Fachgutachten aus dem Jahr 2011 belege, dass die Strömungsbedingungen im Stausee beim Einsatz der Betriebsbauwerke keine Gefährdung durch Wirbelbildungen entstehen ließen.

Grundsätzlich strebe die Stadtverwaltung an, die Badenutzung des Sees auszuweiten, so Christine Breithut. Dies sei jedoch nicht von heute auf morgen zu bewerkstelligen. Vor allem das Haftungs-risiko sei aufgrund der Sicherheitsanforderungen nicht so einfach auszuschließen. Die angebotenen Badetage unter Einsatz des DLRG seien allerdings ein erster Schritt und böten die Möglichkeit, die Resonanz und Besucherstärke zu testen. Falls dies alles gleichbleibend gut sein sollte, werde es sicherlich auch im nächsten Sommer wieder Badetage geben.

Die Linachtalsperre, die den Linachsee aufstaut, stand erstmals am 31. Mai 1926 im Vollstau. Sie ist die erste und einzige Gewölbereihenstaumauer Deutschlands mit schräg liegender Wasserseite. Karl Kraut, jüngste Bürgermeister der Weimarer Republik, leitete 1921 den Bau in die Wege. 1925 war die Anlage trotz finanzieller Schwierigkeiten abgeschlossen. Bereits vor Abschluss der Bauarbeiten war sie vorläufig als Ausleitungskraftwerk 1923 in Betrieb genommen worden. Am 16. Dezember 1923 wurde das erste "Lichtfest" gefeiert.