Nachdem sich neue Förderrichtlinien ergeben hätten, wird die Villinger Straße noch ein Jahr länger ihr derzeit unattraktives Straßenbild zeigen. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat: Stadtverwaltung rechnet durch Verschiebung mit Zuschüssen von rund 120 000 Euro

Von Hans-Jürgen Kommert

Ein kleines Streichkonzert erlebten die Mitglieder des Gemeinderats am Sitzungsabend.

Vöhrenbach. Eine der wichtigsten Maßnahmen war Thema, zu dem eigentlich der Planer, Rainer Christ von den BIT Ingenieuren, angekündigt war. Schon dessen Fehlen zeigte erste Aha-Effekte. Doch dann kam die Ansage von Bürgermeister Robert Strumberger: Er würde die Erneuerung der durch und durch maroden Straße gerne noch einmal um ein Jahr verschieben.

Der Grund dafür liege im Untergrund: In der letzten Gemeinderatsitzung am 24. Februar war beschlossen worden, auch die Wasserleitung in der Villinger Straße zu erneuern. Daraufhin habe sich die Verwaltung nach Zuschussmöglichkeiten erkundigt.

Demnach können strukturschwache Gemeinden inzwischen auch für die Wasserversorgung Zuschüsse beantragen, allerdings müssten diese bis zum 30. September eines Jahres für das Folgejahr beantragt werden. "Da wir hier über einen Zuschuss von bis zu 80 Prozent also bis zu 120 000 Euro sprechen, bitte ich um Ihre Zustimmung für die Verschiebung", warb der Bürgermeister.

Auch für die Straßenbeleuchtung könnte man dann Zuschussmittel beantragen. Das würde bedeuten, dass zunächst die Ausschreibung zurück genommen würde, im gleichen Zuge aber die Ausschreibungen für die Buswendeplatte in Langenbach und die Stützmauersanierung getätigt würden.

Noch in diesem Jahr müssten die Zuschussanträge für die Wasserversorgung und die die Straßenbeleuchtung gestellt werden, auch die Planung des Breitbandausbaus könnte konkretisiert und ausgefeilt werden.

Die Ausschreibung für die Villinger Straße könnte dann zum Jahreswechsel 2016/2017 erfolgen, damit im Frühjahr 2017 mit der Sanierung begonnen werden könnte. Zudem wäre es dann möglich, alle durch erweiterte Maßnahmen mittlerweile erforderlichen Haushaltsmittel im Folgejahr zu berücksichtigen. Anwohnern der Villinger Straße wurde versichert, dass dennoch keine Anliegerbeiträge auf sie zukämen. "Wir sollten uns nicht immer wieder selbst überrumpeln", stellte Rüdiger Hirt (CDU) fest.

Unter den neuen Gesichtspunkten mache es Sinn, die Maßnahme zu verschieben, räumte er ein. Seine Fraktionskollegin Gunda Kleiser freute die Tatsache, dass nunmehr eine zeitliche und räumliche Kollision mit den genannten anderen Maßnahmen vermieden würde. Helmut Ruf (CDU) konnte sich nicht uneingeschränkt freuen. Er hofft, dass zumindest die groben Löcher gestopft und zwei vertiefte Kanaldeckel in absehbarer Zeit gerichtet würden, was ihm Bauhofleiter Fred Heinze zusicherte, sobald das Wetter es erlaube. Um die Kosten wegen der Rücknahme der Ausschreibung sorgte sich Susanne Dorer (CDU). Diese Bedenken konnte Christine Breithut weitgehend zerstreuen. Die Firmen, die bereits Unterlagen angefordert hätten, würden ihre Auslagen zurück bekommen. Und mit dem Ingenieurbüro sei ein Pauschalhonorar vereinbart, zu dem vielleicht ein paar Euro wegen der Verzögerung hinzu kämen – "kein Vergleich zu Zuschüssen in der erwarteten Höhe", machte sie klar. Nach diesen Aussagen konnte der Bürgermeister eine einhellige Zustimmung mitnehmen.

In einer Sondersitzung am 13. April soll das Thema noch einmal erörtert werden. Ebenfalls vertagt wurde die Vereinbarung mit dem Förderverein Schwimmsport über das Freibad "Schwimmi", da sich neue Gesichtspunkte ergeben hätten.