Die Theatergruppe der Burgzunft Hammereisenbach präsentiert sich in Bestform (von links): Andrea Willmann, Edgar Neininger, Michael Willmann, Gaby Willmann, Christopher Preisinger und Anna-Lena Heusler. Foto: Larhzal Foto: Schwarzwälder-Bote

Theater: Turbulentes Stück der Burgzunft Hammereisenbach / Laien-Schauspieler glänzen

Dass "Bauern-Reching" und "Bauern-Beuging" nicht nur neue landwirtschaftliche Erntemethoden sind, sondern auch jeden Manager glücklich machen, davon durften sich die Zuschauer beim Theater der Burgzunft Hammereisenbach überzeugen.

Von Ramona Larhzal

Vöhrenbach-Hammereisenbach. Das moderne, witzige und turbulente Stück "Vom Bankrotteur zum Milliardär oder Eine Bomben-Geschäftsidee" sorgte für beste Unterhaltung und am Ende gab es begeisterten Applaus. Eine besondere Ehre war es für die Akteure, dass Autor Reiner Schrade selbst zur Aufführung angereist war. "Haben Sie unsere Schwarzwälder Version denn verstanden?", fragte die Vorsitzende der Burgzunft und Souffleuse des Theaterstücks Praxedis Dorer. Sie überreichte dem Gast eine Flasche "Hammricher Glattacker Nordhang Beerenauslese, von der Sonne verschont", wie der Wein im Theaterstück doch treffend hieß. Mit einem dicken Lob an die Theaterspieler aber auch an Regisseur Manfred Joachimsthaler gab er seiner Begeisterung Ausdruck.

Überhaupt schlüpften die Theaterspieler perfekt in ihre Rollen, das hohe Niveau und Textsicherheit sorgten für den Erfolg. Alles dreht sich um den Bauernhof von Karl Häfele, überzeugend gespielt von Edgar Neininger. Er hat immer das letzte Wort und steht kurz vor dem Bankrott. Der Traktor explodiert und die gestresste Finanzbeamtin Theoline Wucherer kommt auch schon wieder vorbei, eine perfekte Theaterrolle für die im Hochdeutsch spielende Gaby Willmann. Auch Michael Willmann meisterte sein stattliches Managerauftreten als Willibald Schlapper-Rammelmann hervorragend. Mit seinem schicken Auto landet er im Misthaufen und überfährt den "Goggel" Hugo. Das bringt den arbeitsscheuen, aber schlitzohrigen Bauer auf eine Geschäftsidee: Er bietet auf seinem Hof Selbstfindungsseminare für Manager an und lässt diese die ganze Ernte heimschuften. Geschlafen wird im "Denn", Handyempfang gibt es sowieso keinen, für die körperliche Fitness sorgt unter anderem der "Überlebenslauf mit anschließender Erdäpfelsuche" und Bäuerin Emma, reizend gespielt von Andrea Willmann, kocht Hausmannskost.

Eine Paraderolle übernahm auch Anna-Lena Heusler als flippige Bauerntochter Dolly, die sämtliche Fremdwörter durcheinander bringt, sehr zum Vergnügen der Zuschauer. Sie entwirft eine neue "Kreatur" für die modeunbewusste Finanzbeamtin oder offeriert "Ich hab mich bei Germanys next Topf Mobell beworben" ihrem smarten Andy, der herrlich von Christopher Preisinger dargestellt wurde. Das Publikum geizte nicht mit Szenenapplaus und zeigte so den Theaterspielern volle Begeisterung. Für die Maske sorgten Christine Müller und Karin Bendel. Eine Wiederholung des Theaters gibt es am Sonntag, 22. November, ab 18 Uhr in der Festhalle Hammereisenbach.