Auch wenn die Zahl der Züchter derzeit nicht sehr hoch ist, blickt der Verein zuversichtlich in die Zukunft. Rechts vorne der Vorsitzende Rudi Nägele. Foto: Kleintierzuchtverein Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubiläum: Kleintierzuchtverein feiert 125. Geburtstag am 6. Mai / Größter Erfolg 1899 in Belgien gefeiert

Ein nicht alltägliches Jubiläum kann der Kleintierzuchtverein C 196 Vöhrenbach in diesen Tagen feiern: Seit 125 Jahren werden im Verein Tiere gezüchtet – zuerst Vögel und Geflügel, später kamen auch Kaninchen dazu.

Vöhrenbach. Am 6. Mai feiert der Verein seinen 125. Geburtstag mit einem Festbankett in der Festhalle mit geladenen Gästen. Gleichzeitig findet an dem Wochenende dann auch der Landesverbandstag des Kleintierzucht-Verbandes Baden in Vöhrenbach statt. Ein genaues Gründungsdatum ist dabei nicht bekannt. Der älteste Nachweis des Vereins ist ein Kassenbuch des Vogel- und Geflügelzuchtvereins Canaria von 1892, schildert die zum diesjährigen Jubiläum überbearbeitete und erweiterte Festschrift.

1892 hatte der Verein immerhin 51 Mitglieder. Der Monatsbeitrag für die Mitglieder betrug damals 20 Pfennig, wobei aus diesen Einnahmen der Kauf von Zuchttieren und Bruteiern bezahlt wurde, was dann teilweise der Vereinskasse aber auch wieder erstattet werden musste.

Ein absoluter Höhepunkt in dieser Vereinsgeschichte war eine internationale Ausstellung in Antwerpen im Jahr 1899: Jakob Hirt aus Vöhrenbach errang mit seiner Gruppe von einem Hahn und zwei Hennen einen ersten und zwei zweite Preise mit Medaille und Diplom. Man kann sich vorstellen, welchen Aufwand es damals bedeutete, zu einer solchen Ausstellung nach Antwerpen zu reisen. Dieses Diplom ist auch heute noch eines der interessantesten Besitztümer des Vereins.

Während des Ersten Weltkrieges gab es offensichtlich eine Pause, das Protokollbuch beginnt wieder 1920. In den dreißiger Jahren wurde der Verein der Reichsfachgruppe der Geflügelwirtschaft angegliedert, es durften nur noch bestimmte Rassen gezüchtet werden. Nach dem Krieg begann die Vereinstätigkeit wieder 1946, allerdings mit gewissen Schwierigkeiten. Parallel existierte auch noch der Kaninchenzuchtverein. Dieser wurde 1932 gegründet. Auch hier wurden die Rassen reglementiert.

Nach dem Krieg erfuhr der Kaninchenzuchtverein besonders regen Zulauf, weil die Kaninchenhaltung eine zusätzliche Fleischportion sicherte. Es wurde sogar von der Stadt ein Feld am Ochsenberg gepachtet, um Futter zu sichern. Als sich dann die Versorgungslage wieder besserte, ging die Mitgliederzahl wieder deutlich zurück, und es erfolgte Mitte der Fünfzigerjahre der Zusammenschluss mit den Geflügelzüchtern zum neuen Kleintierzuchtverein Vöhrenbach unter dem Vorsitz von Josef Fischer.

Wegen geringer Mitgliederzahl fand 1962 gemeinsam mit den Züchtern aus Furtwangen eine Werbeschau in der unteren Festhalle statt. Ab diesem Zeitpunkt fanden wieder die jährlichen Lokalschauen statt, und auch die Kreis- und Landes-Schau wurde erfolgreich besucht. 1976 wurde zusätzlich eine Frauengruppe gegründet, die aus den Materialien, vor allem den Kaninchenfellen, Mäntel, Jacken, Kissen und vieles mehr fertigten und bei der Pokalschau immer wieder ausstellte.

Seit der Gründung des Stadtfestes 1982 war auch diese Veranstaltung für den Kleintierzuchtverein wichtig, er war immer dabei. Ein Einschnitt für den Verein kam mit der Sanierung der Festhalle, denn seither finden die Ausstellungen gemeinsam mit dem Kleintierzuchtverein Furtwangen in der Furtwanger Festhalle statt. Im Jubiläumsjahr zählt der Verein 51 Mitglieder. Auch wenn die Zahl der Züchter derzeit gering ist, blickt man, auch dank einer Jugendgruppe, zuversichtlich in die Zukunft.