Der Archivar Helwig Weingärtner stöbert in seiner Sammlung, die umfangreiches Material über Vöhrenbach und seine Ortsteile enthält. Foto: Larhzal Foto: Schwarzwälder-Bote

Archiv: Helwig Weingärtner ist ein leidenschaftlicher Hobby-Archivar/ Material ist immer willkommen

Fein säuberlich beschriftete Ordner, Bücher, DVDs und CDs stehen in Reih und Glied im Regal, das die gesamte Zimmerwand des Arbeitszimmers von Helwig Weingärtner ausfüllt.

Vöhrenbach. Der leidenschaftliche Sammler aus Vöhrenbach sammelt seit Jahrzehnten alles, was er in Zeitungen über Vöhrenbach und seine Ortsteile finden kann. Postkarten, Bücher und vor allem umfangreiches Bildmaterial vervollständigen seine Sammlung. So ist der selbst ernannte Archivar aus Vöhrenbach stets auf der Suche nach neuem "alten" Material.

"1970 habe ich angefangen", erzählt der Rentner. In den Anfangsjahren passten noch bis zu drei Jahre in einen breiten Leitz-Ordner, schnell füllte dann das Material eines einzigen Jahres einen gesamten Ordner. "Die Artikel, die ich früher aus den Zeitungen ausgeschnitten habe, vergilbten schnell. Heute drucke ich alles aus und habe eine bessere Qualität", erklärt er. So hält er immer Ausschau nach Angeboten von Druckerpapier und -patronen, Klarsichtfolien und Fotopapier.

Neben seinen privaten Sammlungen verwaltet er auch das Bilderarchiv des Arbeitskreises Stadtgeschichte der Heimatgilde Frohsinn. "Ich hoffe, dass der Arbeitskreis noch lange besteht und ich auch all meine Unterlagen dorthin vererben kann", gesteht er. Für seine Sammlung ist er immer auf der Suche nach alten Fotos, scannt die Dias und Negative, die er findet ein und ordnet die neuen Funde den entsprechenden Ordnern zu.

Ein kleiner Schatz

"Ein kleiner Schatz sind die drei Schallplatten des Süddeutschen Rundfunks über die Rätschenbueben beim Hermesbur aus dem Jahre 1933, die Hartwig Jehle dem Arbeitskreis Stadtgeschichte vermachte", erzählt der Vöhrenbacher stolz. Viel Arbeit war es, die Aufnahmen zu transkribieren und auf eine CD zu überspielen.

Auch für seine Sammlung zu den ehemaligen Geschäften Vöhrenbachs ist er immer auf der Suche nach weiteren Materialien. Nach Straßen geordnet, sind diese mit Fotos aus verschiedenen Jahren, Berichten und den dazugehörigen Inseraten archiviert. Zum Beispiel die Brauerei Haag in der Furtwanger Straße. Diese wurde im Jahr 1921 zum Teil abgerissen und mit den unversehrten Backsteinen konnte das Becker-Gebäude teilweise gebaut werden, weiß der Archivar.

Weingärtner kann viel erzählen und freut sich immer, wenn er seine Leidenschaft mit Anderen teilen kann. So bekommt er oft Besuch von Freunden und Bekannten, die nach einem ganz bestimmten Foto suchen, und fast immer kann der Sammler weiterhelfen. Wer alte Bilder, Dias, Negative oder auch Postkarten findet, kann diese bei Helwig Weingärtner gerne abgeben, der das Material einscannt und dann auch wieder, falls gewünscht, unversehrt zurückgibt.

Dies kommt auch dem Arbeitskreis Stadtgeschichte zu Gute. Im Moment bereitet er einen Bildervortrag mit einer Auswahl seiner Sammlung vor, den er bald auch der Öffentlichkeit präsentieren will.