Neu gewählt wurden bei der Heimatgilde der stellvertretende Vorsitzende Markus Schätzle, die Schriftführerin Maria Magdalena Ketterer und Beisitzer Thomas Zech (von links), auf die Zusammenarbeit freut sich der Vorsitzende Stephan Winker (rechts). Auf dem Bild fehlt die zweite Besitzerin Johanna Weißer. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Heimatgilde zieht bei 65. Jahreshauptversammlung Bilanz / Fasnet sehr erfolgreich verlaufen / Uhrmacherhäusle beliebtes Fotoobjekt

Von Hans-Jürgen Kommert

Vöhrenbach. Es war sicher kein ganz einfacher Abend für Stephan Winker, den jungen Vorsitzenden der Heimatgilde Vöhrenbachs – denn sowohl der Elferratspräsident Jürgen Wolfer als auch der Leiter des Arbeitskreises Stadtgeschichte, Hans Wolfer, waren von ihren Ämtern zurück getreten und die Posten vakant.

Dennoch war die 65. Jahreshauptversammlung von Harmonie geprägt. Winker blickte auf ein Jahr zurück, das mit Arbeit gefüllt war. Sehr positiv seien die beiden Gebäude des Vereins angenommen worden, 37 Sitzungen hätten dort stattgefunden und 21 Mal seien die Räume vermietet gewesen. Dabei waren die Männer und Frauen auch sehr aktiv. Zwei größere Baumaßnahmen und die Keller-Entrümpelung sei vor allem durch den (körperlichen) Einsatz der Sublodere-Hans-Gruppe mit ihrem Leiter Moritz Winker rasch vonstatten gegangen. Es würden weitere kleiner Maßnahmen, vor allem am Uhrmacherhäusle, folgen.

Die Fasnet 2015 sei sehr erfolgreich verlaufen, es habe durch die ausgleichende Arbeit von Jürgen Wolfer keinerlei Querelen gegeben. Thomas Höpfner habe an Ostern die "Rätsche-Buebe" hervorragend präpariert, beim Stadtfest habe man sich hervorragend präsentiert, ebenso sei das Kilwifest im Uhrmacherhäusle ein toller Erfolg gewesen.

Jürgen Wolfer konnte sich über einen "hervorragend besetzten Hofstaat" an der Fasnet freuen. Zwei Kappenabende seien mit über 550 Besuchern sehr gut gelaufen, und der Preismaskenball habe bei 330 Gästen ebenso Zulauf gefunden. Leider lahme die "Katzenmusik" etwas, auch die Schlüsselübergabe sei ihm mittlerweile mit etwas zu viel Klamauk verbunden – und der Kinderball kranke ebenfalls ein wenig. Doch der Rest der Fasnet sei hervorragend gelaufen. Durch die Teilnahme der Heimatgilde am Jubiläum der Burgzunft sei der Moritatensonntag etwas verkleinert gewesen – doch die Hammricher Zunft habe sich sehr über den Besuch gefreut. Der eigene Umzug sei mit 40 Gruppen und mehr als 800 Teilnehmern ein echter Besuchermagnet gewesen.

Moritz Winker von der Gruppe "Sublodere-Hans" berichtete von Arbeitseinsätzen seiner 22 Aktiven und zwei Probemitglieder. Hans Wolfer (Arbeitskreis Stadtgeschichte) wusste unter anderem von der Einweihung eines Gedenkkreuzes in Schollach sowie dem ersten, sehr erfolgreichen "Z’Liechtgang" im Uhrmacherhäusle zu berichten sowie einem hervorragend restaurierten Orchestrion. Karin Böhler durfte trotz enormer Kosten einen kleinen Gewinn in der Kasse vermelden.

Gunda Kleiser als Bürgermeister-Stellvertreterin zeigte auf, dass eine Fasnet ohne die Heimatgilde keine sei. "Ihr habt viele Dinge angezettelt – und das Uhrmacherhäusle ist das am meisten fotografierte Haus in Vöhrenbach", wusste sie.

Eine größere Sache war die Änderung und Anpassung der Satzung. Zwar gab es keine größeren Diskussionen, doch Winker wurde genötigt, alle Änderungen vorzulesen – er gab auch Begründungen dazu. Mit einer Neinstimme wurde die Neufassung genehmigt. Bei den anschließenden Wahlen wurde der stellvertretende Vorsitzende Markus Schätzle einstimmig im Amt bestätigt. Thomas Zech konnte als Beisitzer ebenfalls hohe Zustimmung mitnehmen. Als zweite Beisitzerin wurde nach dem Rücktritt von Sibylle Mahler in Abwesenheit Johanna Weißer gewählt.

Eine größere Sache dagegen wurde die Wahl der Schriftführerin. Amtsinhaber Kurt Heizmann wollte aus privaten Gründen nicht mehr antreten. Nach längerer Suche ließ sich unter bestimmten Voraussetzungen (Verlegung der Monatssitzung) die Lebensgefährtin des Vorsitzenden, Maria Magdalena Ketterer, darauf ein – sie wurde nahezu einstimmig gewählt.

Kurt Heizmann hört als Schriftführer auf

Nachdem bekannt wurde, dass Jürgen Wolfer als Präsident des Elferrats zurück getreten sei, begründete er dies durch seine Arbeit in Sindelfingen. Er habe es geschafft, viele Dinge wieder ins Lot zu bringen. Abschwören werde er der Vöhrenbacher Fasnet deswegen aber nicht. "Ich werde mir den Narrensprung in meinem Wohnort Rottweil anschauen, aber die Fasnet in Vöhrenbach ist meine Fasnet, ein Fest unter Freunden", bekannte er. Da auch der Leiter des Arbeitskreises Stadtgeschichte, Hans Wolfer, zum 1. Mai vom Amt zurück getreten war, lobte Schätzle dessen Arbeit – in der letzten Zeit habe Wolfer die Arbeit des Arbeitskreises entscheidend geprägt, viele Dinge seien auf ihn zurück zu führen.