Hier referiert Architekt Jörn Thamm über die bauliche Situation des Vöhrenbacher Freibades. Hinter den Gemeinderäten sitzt ein Teil der fast 100 Zuhörer. Foto: Heimpel Foto: Schwarzwälder-Bote

Diskussion über Zukunft des "Schwimmi" macht deutlich, dass Vieles für Erhalt spricht – aber nicht um jeden Preis

Vöhrenbach (sh). "Es gibt niemanden, der das ›Schwimmi‹ schließen will", machte Bürgermeister Robert Strumberger gleich zur Eröffnung der Sitzung des Gemeinderates deutlich. Nachdem das Freibad und mögliche Sanierungspläne anstanden, waren fast 100 Zuhörer gekommen. Deshalb war auch die Sitzung aus dem Rathaus in die unteren Festhalle verlegt worden, die die große Zuhörerschar rund um die Ratstische gerade noch fasste.

Zentraler Diskussionspunkt war, ob man sich eine Sanierung für bis zu vier Millionen Euro leisten könne. Für die weiteren Planungen soll nun ein Ausschuss gebildet werden. Allein schon an den immer wieder getätigten Investitionen könne man sehen, dass sowohl Verwaltung als auch Gemeinderat das Bad erhalten wollen. Um aber nun das weitere Vorgehen sinnvoll abzustimmen, wurde diese Studie in Auftrag gegeben.

Dabei wurde von den Gemeinderäten wie vom Bürgermeister der große Einsatz gewürdigt, den der Förderverein Schwimmsport im Freibad leistet. Bei dem offensichtlich großen Interesse am Schwimmbad, sichtbar an der großen Zuhörerschar, wünschte sich aber Strumberger, dass der Verein noch mehr tatkräftige Unterstützung bekomme.

Die Ausführung der beiden Experten zeigte allerdings auch, dass es im Bad viel zu tun gibt, um es weiter in Betrieb halten zu können. Auf jeden Fall wolle man die Öffentlichkeit immer mit einbeziehen, so Strumberger, unter anderem werde die Studie auch im Internet veröffentlicht. Doch nun stelle sich die Frage, wie man "diesen riesigen Brocken" finanzieren kann.

Rüdiger Hirt machte deutlich, das große Zuschauerinteresse zeige, welchen Rückhalt das Bad in der Bevölkerung habe. Auch Albert Schwörer versicherte, für den Erhalt des Bades zu sein. Man müsse aber auch an jene denken, die das Bad nicht nutzen und die an diesem Abend daher nicht zur Sitzung des Gemeinderats gekommen seien. "Worauf müssen sie verzichten, wenn das Bad für diese Summe saniert wird?", fragte Schwörer.

Strumberger räumte ein, man müsse sich diese Ausgaben sehr gut überlegen. Eine solche Investition habe auf jeden Fall Auswirkungen. Antje Ketterer machte aber deutlich, dass der Förderverein ein deutliches Signal vom Gemeinderat benötige. Rüdiger Hirt schlug deshalb vor, einen Ausschuss zu bilden, der das weitere Vorgehen berät und dann dem Gemeinderat entsprechende Vorschläge unterbreitet. Zu dem Ausschuss sollen jeweils zwei Vertreter der beiden Fraktionen sowie Vertreter der Verwaltung und des Fördervereins Schwimmsport gehören.

Peter Hummel erinnerte, dass ein Freibad eine Freiwilligkeitsleistung sei und die Gemeinde auch viele Pflichtaufgaben habe. Bürgermeister Strumberger machte deutlich, dass eine Entscheidung unter diesem Gesichtspunkt genau abzuwägen sei, die Stadt aber auch die Sanierung der Festhalle geschafft habe. Aus den Zuhörerkreisen wurde dabei ein Vergleich gezogen: Das Schwimmbad hat fast 20 000 Besucher pro Jahr, wie viele Besucher hat die Festhalle?