Mit Egoismus kommt man nicht unbedingt weit: Das haben die "Zehner" aus Villingendorf am Bodensee gelernt. Foto: Schule Foto: Schwarzwälder-Bote

Abschlussklasse verbringt gruppenbildende Einführungstage am Bodensee / Mancher schert aus Team aus

Villingendorf. Lernen außerhalb des Klassenzimmers: Das stand bei den Zehntklässlern der Villingendorfer Schule und ihren Klassenlehrern Sabine Gauß und Torsten Zühlsdorff auf dem Programm.

Per Bus reiste die 31-köpfige Gruppe, die von sieben Schülern der Vorbereitungsklasse nebst deren Klassenlehrerin Beate Haag begleitet wurde, an den Untersee nach Markelfingen. Herberge war das dortige Naturfreundehaus. Pädagogischer Hintergedanke der beiden Klassenlehrer Gauß und Zühlsdorff war laut Mitteilung, dass die Mädchen und Jungen über gemeinsame Aktivitäten zusammenwachsen sollten. "Bis zu den Prüfungen zum mittleren Schulabschluss müssen unsere Akteure im Zuge von Schülerfirmen und Projekten laufend im Team agieren", erklärte Zühlsdorff die Notwendigkeit von solchen Maßnahmen.

Zum Auftakt hatte die Sozialpädagogin Lena Frühschütz teambildende Aufgaben vorbereitet. Die vorgegebenen Ziele konnten nur im gemeinschaftlichen Tun erreicht werden.

Am nächsten Tag stand ein weiterer Baustein zum Teambuilding auf dem Programm. Frühschütz führte die Gruppe durch einen anstrengenden und erkenntnisreichen Vormittag. Die Jugendlichen schimpften, schwitzten, rauften sich zusammen, entwickelten Lösungsstrategien, liefen in "Sackgassen" und erreichten letztlich stets die schwierigen Ziele. "Gar nicht so einfach, weil nicht alle Teilnehmer mit gleicher Motivation unterwegs sind. Die Gruppe muss auch Teilnehmer mit mangelndem Ehrgeiz integrieren", meinte Gauß. Nachmittags ging’s ins "Sealife", und auf Erkundungstour in Konstanz.

Der 1064 Meter hohe Pfänder war tags darauf das Ziel der Zehntklässler. Vom österreichischen Bregenz aus sind auf einem verschlungenen Steig über 600 Höhenmeter zu überwinden. Dazu wurden zwei Leistungsgruppen gebildet. Jede sollte möglichst gemeinsam den Gipfel erreichen. Leider sah die Umsetzung dann etwas anders aus, weil kaum jemand nach seinen Mitstreitern schaute. Drei Teilnehmer mussten das Unternehmen abbrechen und mit der Gondel nach oben fahren. Am nächsten Morgen erwartete die Jugendlichen noch eine geführte Kanutour.

Fazit: Es wurde viel gelacht, nicht immer herrschte Einigkeit und teilweise musste schwieriges Sozialverhalten aufgefangen werden. Alles Positive soll laut Mitteilung während den nächsten Schulwochen eine Hilfe sein, während das Negative als "Stopp-Schild" fungieren könnte. Denn die Erfahrungen hätten gezeigt, dass destruktive Verhaltensweisen Einzelner das Team behindern können.