Größere Maßnahmen plant die Gemeinde Villingendorf auf der Schule (Bild), im Rathaus und beim Sportgelände. Foto: Schmidt Foto: Schwarzwälder-Bote

Haushalt: 2016er-Zahlen vom Gemeinderat genehmigt / Handwerker des Sportvereins gefragt

Trotz künftig anstehender großer Aufgaben bringt Villingendorf 2016 ein beachtliches Investitionsprogramm auf den Weg. Zur Finanzierung der Maßnahmen ist eine Entnahme aus den Rücklagen erforderlich.

Villingendorf. Kämmerer Michael Hardtmann hat die Lobesworte von Gemeinderat Karl-Heinz Wachter redlich verdient. Der solide und verantwortungsbewusst erstellte Haushaltsplan 2016 wurde frühzeitig erarbeitet. Und die künftigen Aufgaben der Gemeinde wie etwa die Schul- und Mehrzweckhallen-Thematik lassen sich auf seiner Basis zielgerecht bewältigen, blickt Bürgermeister Karl-Heinz Bucher optimistisch in die Zukunft.

Mit knapp 7,3 Millionen Euro liegt das Volumen des Verwaltungshaushalts um 213 000 Euro über dem Haushaltsplanansatz des Vorjahrs. Die Netto-Investitionsrate beläuft sich auf 163 900 Euro. Indes erwirtschaftete der Verwaltungshaushalt mit 280 000 Euro eine deutlich geringere Zuführungsrate an den Vermögenshaushalt.

Der Vermögenshaushalt beinhalte bei einem Volumen von 2,735 Millionen Euro eine zweckgebundene Kreditaufnahme in Höhe von 250 000 Euro für Investitionen im Zusammenhang mit der Flüchtlingsunterbringung, so Hardtmann.

Zur Finanzierung der investiven Maßnahmen müsse das "Sparkässle" der Gemeinde um 477 500 Euro geschröpft werden. Einer der größten angestrebten Projekte ist die Sanierung des Rathauses, die bereits im laufenden Jahr geplant war. Die Sanierung beinhaltet im Außenbereich eine Fundamenttrockenlegung, die Bearbeitung der Fassade und der Sandsteinfestersimsen sowie im Innenbereich die Behandlung der Salpeterbefälle, den Treppenauf-gang und verschiedene Büroräume.

Mit der Dachsanierung der Werkrealschule wird im kommenden Jahr die im laufenden Jahr außerplanmäßige Sanierung fortgesetzt. Die Gesamtausgaben wurden im Planwerk mit 134 000 Euro veranschlagt, wobei die Gemeinde mit knapp 71 500 Euro aus einem Förderprogramm rechnen könne, erläuterte der Kämmerer.

Auf einen Investitionszuschuss von 135 000 Euro kann sich der Sportverein Villingendorf freuen. Die Sportanlage "Hintere Wiesen" wurde vor mehr als 40 Jahren errichtet. In diese Zeit fällt auch der Bau des Umkleidegebäudes, das als öffentliche Einrichtung der Gemeinde an den Sportverein verpachtet wurde.

Der Wunsch des Vereins, eine Umkleide- und Duschmöglichkeiten für Damenfußballmannschaften einzurichten, währt schon lange. Im kommenden Jahr soll eine Teilaufstockung des bestehenden Umkleidegebäudes mit Einbau von zwei weiteren Umkleideräumen mit jeweils zugeordnetem Duschraum im Obergeschoss sowie im Erdgeschoss eine zweite Umkleide- und Duschmöglichkeit für Schiedsrichter erfolgen.

Neben dem Zuschuss der Gemeinde werde sich der Sportverein, "durch sein großes Potential an handwerklich geschickten Mitgliedern mit immensen Eigenleistungen an dem Projekt beteiligen", versicherte Hardtmann.

Für die Einrichtung eines Kreisverkehrs im Zusammenhang mit der Erschließung des Neubaugebietes "Stephanswäldle" beim nördlichen Ortseingang werden 220 000 Euro im Planwerk veranschlagt, für die konzeptionelle Planung der Mehrzweckhalle 70 000 Euro und für die Ersatzbeschaffung eines Schneepflugs und die Aufarbeitung des Bauhofareals insgesamt 35 000 Euro.

Weitere 134 000 Euro nimmt die Gemeinde für den Anschluss der in den 70er-Jahren ausgesiedelten landwirtschaftlichen Betriebe an die öffentlichen Abwasseranlagen in die Hand. Wobei mit einem Zuschuss von 87 000 Euro gerechnet wird.

Der Haushaltsplan wurde von den Räten einstimmig verabschiedet. Und Karl-Heinz Wachter bedankte sich für die "äußerst offene und faire Zusammenarbeit" zwischen Gemeinderat und Verwaltung.