Alte Leitungen in der Rottweiler Straße (geradeaus) müssen erneuert werden. Der Verkehr wird über die Oberndorfer Straße (links) umgeleitet. Fotos: Schmidt Foto: Schwarzwälder-Bote

Straßensanierung: Richtung Rottweil – möglicherweise – ab Juli gesperrt / Erst unterirdisch

Auf Villingendorf kommt eine Verkehrslast zu. Aus dem Unvermeidlichen kann die Gemeinde aber auch ihren Vorteil ziehen.

Villingendorf. Ab Juli ist der Verkehr zwischen der Autobahnauffahrt Zimmern und "Dunningen-Ost" betroffen, und Villingendorf wird während der Bauphasen eine der Ortschaften sein, durch die eine Umleitung führt.

Mit Ingenieur Martin Weisser (Büro Weisser und Kernl, Villingendorf) am Tisch sowie Mitarbeitern aus dem Landratsamt und dem Regierungspräsidium wären umfassende Gespräche geführt worden, informierte Bürgermeister Karl-Heinz Bucher im Gemeinderat. Die Planung sei angesichts der Gegebenheiten gelungen, bestätigte Weisser, das ändere aber nichts an einer hohen Belastung für die Anwohner der Oberndorfer Straße, an denen der Umleitungsverkehr vorbeiführen wird. Nicht minder belastet werden die Anwohner der Rottweiler Straße.

Leitungen erneuert

Die Gemeinde nutzt die vom Bund finanzierte Umleitungsstrecke über die Oberndorfer Straße, um die herkömmliche Einfahrt über die Rottweiler Straße für die Erneuerung des Mischwasserkanals und der Wasserleitung zu sperren. Die späteren Asphaltarbeiten ab der Einfahrt Mörikeweg bis zur Landesstraße 424 einschließlich des Kreisverkehrs, da Kreisstraße, würden vom Landkreis übernommen, so Bucher.

Schon im Frühjahr 2016 wurden bei einer Kanalbefahrung die Schäden festgestellt. Eine Sanierung der etwa 50 Jahre alten Leitungen sei als unwirtschaftlich und größtenteils als nicht umsetzbar eingestuft worden, weshalb nur einer Erneuerung der Wasserleitung in Frage gekommen sei. Insgesamt bezifferte Weisser die Maßnahme auf rund 356 000 Euro. Dem Zuschussantrag für die Erneuerung des Mischwasserkanals wurde in Höhe von 70 400 Euro entsprochen.

Die Ausschreibung seien bereits erfolgt. Zeitlich eng könnte es dennoch werden, gab Reiner Bantle zu bedenken. Für den 29. Juni habe der Bund die Umleitung über die Oberndorfer Straße anberaumt, weshalb die Gemeinde am 3. Juli auf den Zug aufspringen will. "Ob bis dahin alle Gewerke für die Arbeiten in der Rottweiler Straße vergeben werden können, wird interessant", so Bantle.

Die Zufahrt zum Gewerbegebiet Wasen will die Gemeinde gewährleisten. Es könne jedoch nicht von der Hand gewiesen werden, so Weisser, dass die "erheblichen Einschränkungen" unweigerlich zu Umsatzeinbußen führen. Ab der kommenden Woche würden mit Betroffenen im Gewerbegebiet und Angrenzern an die Rottweiler Straße Gespräche aufgenommen und über die Maßnahme informiert.

Fast vier Monate

Insgesamt rechnet Weisser mit einer Bauzeit von fast vier Monaten. Franz Schaumann regte an, innerhalb der Arbeiten den Fahrradweg zu verbessern, mithin die Übergänge vom Gehweg zur Straße vermehrt einzuebnen. Dies sei größtenteils schon geschehen, reagierte Weisser, doch bei der Betrachtung der Maßnahme werde dies berücksichtigt werden, versicherte Bucher. Empört reagierte Karl-Heinz Wachter auf die Schilderung Schaumanns zur Schillerstraße.

Einsicht fehlt

Hohe Hecken verhindern dort die Einsicht in die Rottweiler Straße, weshalb den Autofahrern an dieser Stelle gegenüber den Radfahrern Vorfahrt eingeräumt wurde. Im Klartext: Der Radweg endet bei der Einmündung zur Schillerstraße und beginnt erneut nach der Überquerung. Für Wachter untragbar. Die Hecken müssten zurückgeschnitten werden, um die Durchgängigkeit des Radwegs gewährleisten zu können, so seine Forderung.

Der Gemeinde sind die Hände gebunden, sagte Weisser. Eine Höhe von zwei Metern wäre rechtlich zulässig. Es könne lediglich an die Anwohner appelliert werden, die Hecken auf 80 Zentimeter zu kürzen.