Die Kläranlage hat der Villingendorfer Gemeinderat beim Jahresbericht genau ins Visier genommen. Foto: Bienger Foto: Schwarzwälder-Bote

Villingendorf: Kläranlagenbericht fällt positiv aus / Investitionen beim Strom tragen Früchte

Auf technisch neuestem Stand sind seit einiger Zeit die Kläranlage und die Energieversorgung in Villingendorf. Damit spart die Gemeinde langfristig bares Geld, wie die angeführten Zahlen und Fakten zeigen.

Von Alicja Bienger

Villingendorf. Rückblick: In den vergangenen zwei Jahren hat die Gemeinde die Steuerung der Kläranlage modernisiert. So wurden die Schaltwerke der Kläranlage optimiert, was aufgrund der damit verbundenen Strom-ersparnis "sehr nachhaltig" sei, wie José Garcia, technischer Mitarbeiter und Klärwärter, betonte. Darüber hinaus lasse sich das System bei Bedarf jetzt auch aus der Ferne warten, so dass bei Störfällen keine wertvolle Zeit mehr verloren gehe.

Investiert wurde ebenfalls in die P-Fällung, also die Phosphor-Elimination mithilfe von Aluminium-Eisenchlorid, für das im Februar dieses Jahres eine neue Tankanlage errichtet wurde. Hinzu kam noch eine außerplanmäßige Reparaturmaßnahme: Weil die Steuerung des Regenüberlaufbeckens beim Friedhof im Sommer ausfiel, musste hier nachjustiert werden – gleichzeitig wurde die Anlage modernisiert.

Insgesamt hat die Gemeinde 113 000 Euro in die Modernisierung der Kläranlage gesteckt – nach Abzug der Zuschüsse, die es vom Land gab. Was die Arbeit der Kläranlage angeht, funktioniert diese einwandfrei.

Laut Werner Maier vom zuständigen Ingenieurbüro "iat" in Stuttgart wurden bei den eingesetzten Chemikalien keine Grenzwerte überschritten. Dennoch strebe man etwa beim Einsatz von Ammonium langfristig so niedrige Werte an wie möglich, da dieses das Grundwasser erheblich belaste, wie das Jagst-Unglück in diesem Sommer gezeigt habe. Maier gab sich zuversichtlich, dass man diese untere Grenze mithilfe der getätigten Investitionen erreichen werde: "Ja, wir schaffen das."

Noch stärker als bei der Kläranlage machen sich die künftigen Einsparungen bei der Stromversorgung bemerkbar. Hier hat die Gemeinde in den vergangenen Jahren massiv investiert, um die Energiewende bei der kommunalen Stromversorgung voranzutreiben.

In allen städtischen Einrichtungen, vom Kindergarten St. Maria bis hin zum Schulgebäude, sei der Stromverbrauch innerhalb der vergangenen beiden Jahre stark zurückgegangen, veranschaulichte Garcia und präsentierte entsprechende Grafiken. So habe sich etwa der Einbau des neuen Blockheizkraftwerks in der Schule mehr als gelohnt: Durch dessen Produktion von elektrischer Energie und Wärme habe die Gemeinde allein im vergangenen Jahr einen Gewinn in Höhe von rund 5000 Euro verbuchen können. "Noch fünf Jahre, und das Blockheizkraftwerk ist bezahlt", so Garcias Fazit.

Die modernisierte Straßenbeleuchtung sei ihr Geld ebenfalls wert: Der Stromverbrauch sei auch hier kontinuierlich zurückgegangen, obwohl die Gemeinde zwischenzeitlich gewachsen sei, wie Bürgermeister Karl-Heinz Bucher anmerkte.