Villingendorf investiert in die Zukunft seiner Kinder. Der Anbau an die Kinderkrippe schlägt mit knapp einer Million Euro zu Buche. Archivfoto: Schmidt Foto: Schwarzwälder-Bote

Haushalt: Beachtliches Zahlenwerk für 2017 vom Villingendorfer Gemeinderat einstimmig abgesegnet

Villingendorf. Um die Maßnahmen für das kommende Jahr zu stemmen, müssen die Rücklagen in Villingendorf ordentlich geschröpft werden. Das Gremium sparte dennoch nicht mit Lob für den Kämmerer.

Nach den Vorbereitungen, die von den Gemeinderäten im Namen von Martin Schwellinger ausdrücklich gelobt wurden, war die Verabschiedung des Haushaltsplans 2017 fast nur noch eine Formsache. Verwaltungs- und Vermögenshaushalt wurden im Ratsgremium in den vergangenen Sitzungen ausführlich besprochen (wir haben berichtet), nur die Reinform lag noch nicht auf dem Tisch.

260 Seiten umfasst das Zahlenwerk, das Kämmerer Michael Hardtmann präsentierte. Ein Werk, mit Blick auf die Großinvestition Mehrzweckhalle erneut mit Bedacht erarbeitet, beinhaltet dennoch umfangreiche Maßnahmen und bedarf einer kräftigen Entnahme aus den allgemeinen Rücklagen in Höhe von etwa 1,1 Millionen Euro.

Der Vermögenshaushalt beläuft sich auf 2,885 Millionen Euro, der Verwaltungshaushalt auf 7,545 Millionen Euro, das Gesamtvolumen somit auf 10,43 Millionen Euro. Obwohl sich die Einnahmen durch Einkommenssteuer und Schlüsselzuweisungen im Vergleich zum aktuellen Jahr erhöhten, spiegelte sich dieses Mehr nicht wesentlich wider. Zu schwer wiege der "massive Ausbau von Bildung und Betreuung" der vergangenen Jahre in der Gemeindekasse. Diese Kostenblöcke wären "weitestgehend nicht disponibel" und würden, von der guten Konjunkturlage unabhängig, große Kostensteigerungsraten aufweisen.

Mithin beläuft sich die Zuführungsrate zum Vermögenshaushalt zwar auf respektable 330 000 Euro, 100 000 Euro mehr als noch Ende Oktober errechnet, die nackte Netto-Investitionsrate indes reduziert das Bild auf knapp 218 000 Euro. Die hohe Entnahme aus dem Sparstrumpf (1,107 Millionen Euro, somit 100 000 Euro geringer als Ende Oktober kalkuliert) für die Investitionen sei daher unumgänglich, verschone die Gemeinde aber weiterhin vor einer Kreditaufnahme.

Die größeren Maßnahmen umfassen die Sanierung und Optimierung im Schulbereich in Höhe von 80 000 Euro, Architekturleistungen für den Neubau der Mehrzweckhalle in Höhe von 50 000 Euro, die Erneuerung des Mischwasserkanals und der Wasserleitung im Bereich der Rottweiler Straße in Höhe von knapp 355 000 Euro. Darüber hinaus Geld für Grunderwerb für die Erweiterung der Gewerbegebiete Wasen und Dürrenhölzle (350 000 Euro). Und der größte Batzen in Höhe von knapp einer Million Euro für die Erweiterung der Kinderkrippe. An Ausgleichsstockmitteln wurden knapp 370 000 Euro beantragt.

Indes zeige das geburtenreiche laufende Jahr, dass die Entscheidung des Gremiums für ein erweitertes Angebot im Kleinkinderbereich die richtige war, betonte Bürgermeister Karl-Heinz Bucher. Er lobte das "verantwortungsbewusste und solide Werk" und bedankte sich beim Gremium, das einstimmig die Haushaltssatzung verabschiedete, für die "zielgerichteten Beratungen und gute Zusammenarbeit".