Die Haussammler haben für die Fasnetstage wieder einiges eingesackt. Foto: Narrenzunft Foto: Schwarzwälder-Bote

Haussammler: Villingendorfer Brauch schafft gute Basis für ein freigiebiges Narrentreiben

Die Haussammler waren am Samstag wieder in Villingendorf unterwegs. Der schöne Brauch verbindet und dient guten Zwecken.

Villingendorf. Der Förderverein der Narrenzunft entsandte zehn Zweier-Teams. Der Wandel der Zeit zeigt sich auch bei diesem fröhlichen Tun, denn vom früheren Sammelgut ist heute nichts mehr zu sehen.

Zu alten Zeiten war Geld allerorten Mangelware. So wurde in Villingendorf vornehmlich Weizen gesammelt. Das Mehl wurde zum Backen von Wecken und Küchle verwendet, die die Narren ans Volk verteilten.

Eine erste Änderung dieses Brauchs war der Verkauf des Weizens an örtliche Abnehmer. Der dadurch erzielte Erlös wurde für den Kauf von Bonbons und Orangen verwendet Die Narren zu Villingendorf erhielten von der Narrenzunft ihr Auswurfmaterial.

Am Samstag nun waren die Haussammler des Fördervereins der Narrenzunft Villingendorf wieder erfolgreich im Flecken unterwegs. Gegen 10.30 Uhr rückten drei Frauen und 18 Mann aus. In vielen Häusern erhielten die Haussammler zu einer monetären Spende kulinarisch gelagerte Zugaben, was die gute Stimmung bei Gastgeber wie Haussammlern weiter förderte. Auch so manches "Käppele" tat sich am Wegesrand auf, in dem die muntere Schar bewirtet wurden.

Eine Gruppe besuchte sogar den Villingendorfer Bürgermeister Karl-Heinz Bucher in seinem Rottweiler Heim, um auch von diesem tatkräftigen Beistand für eine glückselige Fasnet zu erbitten.

Das gesammelte Geld wird vom Förderverein und der Narrenzunft "für viele gute Zwecke" verwendet: Neben dem Auswurfmaterial wird damit die Kinderfasnet in der Turn- und Festhalle gesponsert, die Berliner am Wendepunkt des Umzugs am Fasnetmontag sowie Wurst und Wecken nach dem Umzug werden dadurch ebenfalls finanziert.

Auch in diesem Jahr werden nach der erfolgreichen Samstag-Aktion die Narren in Villingendorf wieder vom Elferrat gut bestückt in den Fasnetsumzug gesandt werden können, um wie seit alten Zeiten Jung und Alt gemäß dem Motto, Jedem zur Freud’ und niemand zum Leid zu erfreuen.