Hans-Peter Rau hält sich beim Filmen im Hintergrund. Dennoch entgeht ihm kaum etwas: Er dokumentiert das Ortsgeschehen. Foto: Schmidt Foto: Schwarzwälder-Bote

Hans-Peter Rau filmt Ereignisse und Begebenheiten in seiner Heimat / Lückenlose Dokumentation über Narrenzunft

Von Anja Schmidt Villingendorf. Hans-Peter Rau schreibt seit 50 Jahren Filmgeschichte. In seinem Keller lagern haufenweise VHS-Kassetten und Ordner mit DVDs. Seine Leidenschaft fürs Filmen kommt vielen zugute.

Rau begeisterte sich schon früh fürs Filmen. Schon als junger Bub faszinierte ihn das bewegte Bild, aber erst mit 18 Jahren reichte dann auch das Geld: Seine erste Kamera war eine Kodak.

Damals wohnte der Villingendorfer noch in der Siedlung "Auf der Brücke" in Rottweil. Er dokumentierte einfach alles, seine Familie, Urlaubserinnerungen, selbst seine Zeit bei der Bundeswehr. "Das war damals noch richtig Arbeit", erzählt Rau, obwohl seine Mühe für eine perfekt gestaltete DVD heute nicht minder zeit- und arbeitsaufwendig ist.

Rau begann mit Schmalfilm-Filmformat Super 8. Eine Rolle lief nur fünf Minuten und forderte Stunden seiner Zeit für das Zusammenschneiden. Doch nun lagern solche Schätze in seinem Archiv wie die Feier zum Jubiläum des 25-jährigen Bestehens der Siedlung "Auf der Brücke".

Nachdem Rau in den 80er-Jahren nach Villingendorf umgezogen war, begann die Zeit der Videotechnik. Narrenvater Karl Mei bekam davon Wind und bat Rau um die ersten Aufnahmen von der Narrenzunft. Das war der Anfang einer Dokumentation über die Bälle, Umzüge und sonstigen Veranstaltungen der Zunft, von der bis heute kein Jahr fehlt, zeigt sich Rau ein wenig stolz.

Alle Filme lagern im Archiv der Narrenzunft, aber, und das ist dem ambitionierten Filmer wichtig, auch bei ihm im Keller.

Auch für die Gemeinde sei er viel im Einsatz, erzählt der 67-Jährige. Er begleitete das 25. Jubiläum von Altbürgermeister Herbert Hermle, die Amtseinsetzung und Wiederwahl von Bürgermeister Karl-Heinz Bucher, Schulfeste und beispielsweise die 850-Jahrfeier Villingendorfs. Alles ehrenamtlich.

Dennoch, die Kamera ist nicht überall dabei. "Aber das hat mich schon öfter geärgert", sagt Rau. Manchmal geniere er sich, weil er niemanden stören möchte. "Ich bin kein extrovertierter Mensch." Er versuche daher meist unauffällig im Hintergrund zu filmen.

Doch der Mann ist gefragt. Fast bei jedem Verein war er schon einmal zu Gast. Filmt Feuerwehrübungen, die dann bei der Manöverkritik zu Rate gezogen werden, die Kindersportgala des Sportvereins, das Kartoffel-Zwiebel-Fest und vieles mehr.

Auch eine lustige Szene lief ihm schon einmal vor die Linse, erinnert sich Rau, die dann bei der Fernsehsendung "Pleiten, Pech und Pannen" gesendet wurde. Und außergewöhnliche wie der Fackellauf zu den Olympischen Spielen im Jahr 1972 in Reit im Winkel.

Der Zeitaufwand ist enorm. Stunden sitze er am Rechner, erzählt seine Frau. Sichte die Filme und perfektioniere die DVDs für die Vereine. Er liebe seine Heimat, erwidert Rau und freue sich, dass seine Dokumentationen nicht nur ihm gefallen, sondern auch anderen.