Bernd Kohlhepp (links) und Eckhard Grauer alias "Hämmerle & Leibssle" feierten im Druckzentrum Premiere mit ihrem neuen Programm "The Boys are back again". Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Kabarett: "Hämmerle & Leibssle" begeistern im Druckzentrum Südwest

Schwarzwald-Baar-Kreis (bn). Ihre einzigartige Männerfreundschaft auf der Bühne findet eine Fortsetzung – nach kreativer Pause feierten Bernd Kohlhepp und Eckhard Grauer alias "Hämmerle & Leibssle" im Druckzentrum Südwest die Premiere ihres neuen Programms "The boys are back".

Das schwäbische Herrenduo knüpfte dabei naht- und problemlos an vergangene Erfolge an – das Publikum war begeistert. Und erwies sich als kenntnisreich: ein erkennendes Raunen, als die beiden Herren von ihrer zurückliegenden Kreuzfahrt berichteten, die Gegenstand ihres letzten Programms war.

Von ihrer Reise durch die Ägäis haben sie sich nicht nur knallbunte Anzüge mitgebracht und eine unter härtesten Bedingungen ersteigerte Wasserpfeife ("aus der ich keinen Ton herausbringe"), sondern jeder auch eine neue Freundin. Leibssle fängt an der Seite von "Dolores, einer reichen mexikanischen Witwe", sogar mit dem Golfspiel an, trinkt jetzt "Sektle statt Bier" und isst "Hümmerle statt Schwarzwurst".

Hämmerle erfreut sich – zunächst – an "Roswita aus Meßstetten", deren Helfersyndrom im Haushalt sie allerdings in die Arme von Hämmerles Nachbar treibt, "obwohl ich doch der größere Schlamper bin", wie der Verlassene aufbegehrt.

Auf köstliche Weise entwickeln sich die harmlos beginnenden Gespräche der beiden Männer immer wieder hin zum Chaos. Etwa wenn Hämmerle seinem Freund einen Gartenhausprospekt unter die Nase hält, der kein Interesse zeigt, weil er bereits eins besitzt, was Hämmerle aber, wie er schließlich zugibt, "nunterbrennt hätt", nur um zu beweisen, wie fatal es sein kann, das Fenster auf Kippe stehen zu lassen. Die zu Beginn sehr unterschiedlich erscheinenden Szenen hängen alle irgendwie zusammen und die Wiederentdeckung des "roten Fadens" belustigt.

Zum wiederkehrenden Thema gehört auch die Autopanne. Mit seiner "Smartwatch" ruft der von moderner Technologie spürbar unbeleckte Hämmerle den Pannendienst – und dann heißt es warten. Zeitvertreib finden die beiden beim "Bierschach". Wer das Leergut entsorgt, entscheidet "Schere, Stein, Papier", was Cleverle Hämmerle mit dem "Inbusschlüssel" – nach einer internationalen Regel von 1980 – haushoch gewinnt.

Das Publikum durfte auch mitspielen bei der Werbung für eine Spendenaktion, um den "Schwanen", die Stammkneipe der beiden, zu retten. Hämmerle erdachte ein "Epos" um ein Schlauchboot und ein Schweißgerät. Die gemeinsame Probe dafür ließ die Zuschauer vor Lachen fast von den Stühlen kippen. Gerissen und bauernschlau, dabei unzulänglich und naiv – die Mischung ihrer beiden Charaktere machen Hämmerle und Leibssle zu Lacherfolgen. Und man möchte beide immer wieder in den Arm nehmen, wenn das Leben ihnen übel mitspielt.