Das Europafest auf dem Osianderplatz bescherte am Samstag deutsch-deutsche und internationale Begegnungen. Fotos: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Mit Europatag auf dem Osianderplatz werden Grenzen überwunden

Von Birgit Heinig

Villingen-Schwenningen. Er war ein bisschen weniger als einst das Europafest, aber mehr als zuletzt der "Tag der Partnerstädte" – auf dem Osianderplatz in Villingen wurde am Samstag der "Europatag" begangen.

Zuletzt hatte Renate Belz vom Haupt- und Personalamt der Stadt – und zuständig für die Partnerstädte – 2008 auf den idealen Festplatz vor dem Franziskanermuseum geladen. Diesmal sollte es – auf Vorschlag des Vorsitzenden der Deutsch-Italienischen Gesellschaft (DIG), Gunther Steidinger – etwas lebhafter zugehen.

Und so gewann man neben den Freundeskreisen, die sich um die internationale Beziehungen zu den Partnerstädten und -landkreisen bemühen, auch den Freundeskreis Oradea, den erst im vergangenen Jahr in Rottweil gegründeten Polnischen Kulturverein Schwarzwald-Baar-Heuberg sowie die Landeszentrale für politische Bildung dazu.

Thomas Schinkel, Referent der Stabstelle "Europa", war angereist, um das "europäische Bewusstsein zu fördern", informierte und diskutierte mit Besuchern über Europapolitik, "hauptsächlich über Griechenland und die Flüchtlingssituation".

Politik spielt beim deutsch-ungarischen Freundeskreis Schwarzwald-Baar/Bács-Kiskun laut Wolfgang Lämmle bewusst keine Rolle. Mit dem "Puszta-Traum", einer Mischung aus ungarischem Roséwein, Sekt und einem Schuss Himbeersirup begoss man lieber die Freundschaft und trank schon einmal auf das 20-jährige Bestehen im nächsten Jahr.

Käse und Anisschnaps hielt die Deutsch-französische Gesellschaft mit ihren Freunden aus Pontarlier bereit. Cathérine und Daniel Martinez vertraten dabei auch den Freundeskreis La Valette, der sich aufgrund des Todes von Renate Gravenstein zur Teilnahme außerstande sah. Mit Elan gehen Friedhelm Schulz und rund 25 Mitglieder des wiedergegründeten Freundeskreises Tula derzeit an die Aufgabe, die deutsch-russische Partnerschaft wieder mit Leben zu füllen. "Am wichtigsten sind dafür menschliche Begegnungen", weiß Schulz.

Höhepunkt des Europatages war zweifelsohne die Bekräftigung der Partnerschaft zwischen Villingen-Schwenningen und Zittau. Genau 25 Jahre ist es her, dass Oberbürgermeister Gerhard Gebauer und sein ostdeutscher Amtskollege Jürgen Kloß die Freundschaftsvereinbarung unterschrieben. Kurz vor Öffnung der Mauer habe Gebauer damals Kontakt aufgenommen, erinnerte sich Zittaus Stadtoberhaupt Arnd Voigt. Hilfstransporte und Besuche aus der Stadtverwaltung mit dem Ziel der Aufbauhilfe haben die Partnerschaft damals auf eine solide Grundlage gestellt, so Voigt.

Die Beseitigung "kleiner Grenzen" seien der Anfang, dann könne man auch die großen überwinden, sagte OB Rupert Kubon.