Palliativzentrum: Spenden sind rückläufig

Von Martin Scheffel

Schwarzwald-Baar-Kreis. Der Verein Palliativzentrum-VS hielt bei seiner Mitgliederversammlung im Schwarzwald-Baar-Klinikum Rückschau auf ein besonderes Jahr. Der Höhepunkt ganz klar: Die Eröffnung des Zentrums. Seit dem 7. Dezember ist die "besondere" Station des Schwarzwald-Baar-Klinikums in Betrieb. Ihr Ziel besteht, anders als oftmals angenommen nicht darin, Menschen in den Tod zu begleiten, sondern die Lebensqualität Schwererkrankter zu verbessern.

Bislang wurden 80 Patienten im Alter von 23 bis 95, bei einer Verweildauer von durchschnittlich zwei bis drei Wochen behandelt. Dass das engagierte Team Hand in Hand arbeite, so Juliane Tritschler, Fachschwester für Onkologie und Mitglied im Vorstand, spiegle sich auch in positiven Rückmeldungen von Patienten und Angehörigen: "Sie fühlen sich trotz ihrer Lage bei uns gut aufgehoben." Klinikum-Geschäftsführer Matthias Geiser bestätigte: "Das Palliativzentrum ist nun integrierter Bestandteil des Schwarzwald-Baar-Klinikums." Besonders hob er die Zusammenarbeit der Ehrenamtlichen und der Hauptamtlichen des Klinikums hervor. Auch die Politik habe die Bedeutung des Projektes erkannt. "Kreistag und Stadtrat haben zugesagt, die offenen Finanzierungslücken zu schließen", so Geiser. Die genaue Höhe der Lücke könne derzeit nicht benannt werden. Diese so gering wie möglich zu halten, ist das Ziel und die Leistung des Vereins.

2015 erzielte der Verein Einnahmen in Höhe von 200 000 Euro und Ausgaben in Höhe von 909 000 Euro. Der Großteil der Einnahmen setzte sich aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen zusammen. Die Zahlungen an die Klinik für den Bau, Werbungskosten und Veranstaltungen stellten das Gros der Ausgaben dar. "Insgesamt steuerte der Verein 1,75 Millionen Euro für den Bau des Gebäudes bei", erklärte Schatzmeisterin Juliane Tritschler. Aktuell aber seien die Spenden aktuell rückläufig. "In der Bevölkerung ist angekommen, dass das Palliativzentrum steht", begründet sie das. Doch die Aufgabe des Vereins sei damit nicht erledigt, sondern habe sich verändert. In der neuen Fassung der Satzung wird daher nicht mehr "die Schaffung des Baus und Nutzung des Palliativzentrums" als Vereinszweck genannt, sondern die "Förderung der materiellen und personellen Ausstattung" des Zentrums.