Pfarrer verärgert / Weitere Stellen für Jugendhäuser gefordert

Von Uwe Klausner

Villingen-Schwenningen. Der Planungsstopp für den Kindergarten Wilhelmspflege in Schwenningen und je eine zusätzliche Stelle für die Jugendhäuser in Villingen und Schwenningen waren zwei bestimmende Themen bei den Haushaltsplanberatungen des Jugendhilfe-Ausschusses.

Pfarrer Andreas Güntter zeigte sich enttäuscht über die Entwicklung und forderte: "Es muss schnellstens etwas Passieren." Mit dem Aussetzen der Planung gehe wieder ein Jahr verloren. Es mag der Personalsituation im Hochbauamt geschuldet sein, meinte Güntter weiter. Jedoch habe der Gemeinderat beschlossen, für 2014 eine Planung zu erstellen. Und nun erfahre er, dass die Mittel zwar auf 2015 verschoben werden sollen, 2014 sei jedoch nichts passiert. Die Lage sei mittlerweile sehr unangenehm, denn es sei schwierig, der Schimmelproblematik Herr zu werden, zeigte Güntter weiter auf. Luftreinigungsgeräte müssten eingesetzt werden.

OB Rupert Kubon hatte Verständnis ("das ist sehr misslich") und sprach ebenfalls die schwierige Personalsituation an. Überdies begründete er den Planungsstopp mit einem Umbruchprozess in der Ganztagsschulplanung, was Auswirkung auf die Horte und so unter anderem auf die Wilhelmspflege, im Übrigen auch auf den Elisabeth-Kindergarten, haben werde.

Über die Zufriedenheit der Eltern, was die Öffnungszeiten der Kindergärten anbelangt, will die Stadt eine Umfrage starten, wie Abteilungsleiter Arne Kontze sagte.

Mehrheitlich wünscht der Ausschuss mehr Stellen für die beiden Jugendhäuser. Letztlich wird der Gemeinderat darüber abstimmen. Gleichwohl sei das Problem bekannt, sagte Katharina Hirt. Im Personalausschuss der Stadt sei kontrovers diskutiert worden. Wolfram Mack, Leiter des Amts für Familie, Jugend und Soziales, hatte gestern auf die schwierige Lage hingewiesen. Mit dem bisherigen Personal, den zwei Vollzeitstellen, lasse sich der Betrieb nicht aufrecht erhalten. Die zahlreichen Überstunden könnten sie nicht mehr abgleiten. Unter anderem müssten die Mitarbeiter auch Hausmeister-Tätigkeiten übernehmen. Alles in allem bezeichnete Mack die Arbeitsbelastung "über Gebühr". Und keine vergleichbare Kommune setze in ihren Jugendhäusern so wenig Personal ein wie VS. Tübingen (87 000 Einwohner) habe für drei Jugendhäuser 16 Vollzeitstellen, Konstanz (82 000 Einwohner) bei zwei Jugendhäusern je 3,25 Stellen.

Zum Schwenninger Jugendhaus Spektrum sagte OB Rupert Kubon, bis Weihnachten werde der zweite Fluchtweg geschaffen sein, womit er Karl-Henning Lichte und seiner Frau vom Pro-Kids wohl eine große Freude bereitete.