Foto: E. Morat

Oettinger kommt pünktlich zum Ehrentreffer. Schwenninger müssen Sieg mit 1:6 abgeben.

Die Wild Wings haben am Freitagabend nach einer insgesamt schwachen Leistung mit 1:6 gegen die zuletzt krisengeschüttelten Kölner Haie verloren. Die Haie wirkten stabiler als bei ihren vergangenen DEL-Auftritten – hatten aber gegen Ende hin auch sehr leichtes Spiel. "Das erste Drittel war gut von uns«, resümierte Trainer Dave Chambers, "aber das reicht natürlich nicht. Am Ende hat Köln die Überzahlspiele eiskalt ausgenutzt."

Bei den Wild Wings kehrte Angreifer Philipp Schlager nach seiner wochenlangen Verletzungspause zurück – im Tor stand Markus Janka. Hinter ihm war Jannis Ersel als Ersatz nominiert – Dimitri Pätzold fiel wegen einer Grippe aus. Freude machte auf Schwenninger Seite die vierte Reihe mit den jungen Wilden Jonah Hynes – Nikolas Linsenmaier – Steven Billich, die überhaupt keinen Respekt vor den großen Namen auf der anderen Seite hatten.

Jede Menge Polit-Prominenz wohnte der Partie bei. Dies rührte noch aus den Zeiten des Arena-Baus in 2007/08 her. Unter dem damaligen Ministerpräsidenten Günther Oettinger waren vom Land Baden-Württemberg 2,5 Millionen Euro Zuschuss nach Schwenningen geflossen. Landtagsabgeordneter Karl Rombach hatte Oettinger schon länger zu einem Spiel der Wild Wings eingeladen. Gestern klappte es für den EU-Kommissar terminlich.

Just als Günther Oettinger leicht verspätet neben Oberbürgermeister Rupert Kubon und Landrat Sven Hinterseh auf der Tribüne Platz genommen hatte, belohnten sich die Wild Wings (13.) für ihre gute Anfangsleistung mit dem 1:0 durch Bernhard Keil. Der Außenseiter war im ersten Drittel gegen eine fahrig agierende Haie-Mannschaft auch das bessere Team. Janka hatte in der neunten Minute einen Penalty von Jones abgewehrt. Vom 41-jährigen Kölner Urgestein Mirko Lüdemann ging in dieser Phase bei den Gästen noch die größte Gefahr aus.

Im zweiten Drittel steigerten sich Haie etwas, wobei die Wild Wing nun spielerisch immer mehr nachließen. Als Granath eine Strafe abzusitzen hatte, glich Iggulden zum 1:1 (27.) aus. Uvira stellte eine Minute später das 2:1 für den Vorjahres-Vizemeister her.

Im Schlussabschnitt fielen die nun desolat auftretenden Schwenninger total auseinander. Zweimal Jones, Holmqvist und Sauvé schraubten den Endstand für die Haie auf 6:1 hoch. Die Kölner haben nun im Rennen um einen Pre-Play-off-Platz wieder Rückenwind bekommen.

Morgen gastieren die Wild Wings ab 16.30 Uhr in Augsburg. Auch die Gastgeber haben die Play-offs abgehakt. Bei den Schwenninger kehrt Angreifer Simon Danner nach seiner Sperre wieder zurück.

Schwenninger Wild Wings – Köln 1:6 (1:0, 0:2, 0:4). Tore: 1:0 Keil (12:17), 1:1 Iggulden (26:25/5:4), 1:2 Uvira (27:45), 1:3 Jones (48:47/5:4), 1:4 Jones (50:15/5:4), 1:5 Holmqvist (55:08/4:3), 1:6 Sauvé (55:43). Strafen: Wild Wings: 16. Köln: 10 plus zehn Minuten für Jones (15.). Schiedsrichter: Hascher (Miesbach)/Rohatsch (Lindau). Zuschauer: 3332 (darunter 100 Kölner Fans).