Berlins Alex Trivellato (vorne) im Duell mit Wild Wing Jonathan Matsumoto. Foto: Sigwart

Eishockey: Schwenningen macht aus 0:3-Rückstand einen umjubelten 4:3-Heimsieg. Steven Billich trifft erneut.

Ein Kompliment an die Wild Wings! Sie zeigten am Freitagabend daheim nach einem 0:3-Rückstand gegen die Berliner Eisbären einen großen Kampf – und wurden am Ende dafür belohnt. Matsumoto traf in der Verlängerung zum 4:3-Sieg.

Die Schwenninger mussten am Freitag doch nochmals auf MacGregor Sharp (muskuläre Probleme) verzichten, ebenso fehlten der letztmals gesperrte Ashton Rome, Mirko Sacher (mit Freiburg im Einsatz) und der langzeitverletzte Sean O’Connor. Im Tor stand Dimitri Pätzold.

Das DEL-Schlusslicht konnte im ersten Drittel trotz des 0:1-Rückstands durch Rankel (17.) gegen die Eisbären gefallen. Hinten standen die Wild Wings stabil – Danner (1.) und Green (13.) ließen gute Chancen ungenutzt. Es kam bei den Gastgebern nur zu einem Aussetzer in dieser Phase. Granath hatte gerade auf der Strafbank Platz nehmen müssen, als die Wild Wings vor dem Kasten von Pätzold einen kurzen Moment unsortiert waren und Rankel die Scheibe zum 1:0 für den mehrfachen deutschen Meister einschob.

Schlecht für die Neckarstädter, dass sie wenige Minuten nach Beginn des zweiten Drittels (23.) in einen Konter zum 0:2 (Pohl) liefen. Berlin nutzte das Momentum und erhöhte nur drei Minuten später auf 3:0 (Trivellato). Pätzold, der bei zwei der drei Gegentore nicht gut ausgesehen hatte, machte nun Markus Janka Platz. Dann stemmte sich der Außenseiter hervorragend gegen die drohende hohe Niederlage. Die Wild-Wings-Fans waren begeistert, als sich der junge Billich (31.) durchtankte und auf 1:3 verkürzte. Es war bereits der zweite DEL-Treffer des Freiburger Talents.

Angefeuert von ihren immer lauteren Anhängern setzten die Hausherren nach. In der 42. Minute traf Hacker in Überzahl zum 2:3 – Schlager (54.) überwand Berlins Schlussmann Vehanen (56.) zum 3:3.

Die Entscheidung fiel 71 Sekunden vor dem Ende der Verlängerung. Matsumoto schoss aus kurzer Entfernun zum 4:3 ein. Die Schwenninger Spieler wurden von ihren Fans bei der Ehrenrunde gefeiert – die Berliner Eisbären werden nun wohl den mühsamen Weg über die Pre-Play-offs gehen müssen. Gibt es von den personellen Planungen für die kommende Saison momentan wenig aus der Wild-Wings-Zentrale zu vernehmen, so sickerte aber gestern durch, dass eventuell mit dem in den vergangenen Wochen mehr und mehr überzeugenden Stürmer Nick Palmieri verlängert werden soll.

Für die Wild Wings beginnt heute Vormittag nach einer Trainingseinheit in Schwenningen, auch die Berliner trainieren heute vor ihrer Abfahrt nach München hier, ein viertägiger Nord-Trip mit den Spielen in Hamburg (Sonntag, 14.30 Uhr) und in Krefeld (Dienstag, 19.30 Uhr). Beim Spitzenteam Hamburg gibt es derzeit große personelle Sorgen, denn mit Torhüter Kotschnew, den Verteidigern Mathieu Roy, Druval Westcott, Angreifer Garett Festerling, Jerome Flaake und Patrick Pohl fallen wichtige Spieler beim Tabellenvierten aus. Die Schwenninger konnten nach ihrer DEL-Rückkehr in keines der bisher elf Spielen gegen die Freezers gewinnen. Wild Wings – Eisbären Berlin 4:3 (0:1/1:2). Tore: 0:1 Rankel (16:35/5:4), 0:2 Pohl (22:01), 0:3 Trivellato (25:21), 1:3 Billich (30:35), 2:3 Hacker (41:27/5:4), 3:3 Schlager (53:19/4:4), 4:3 Matsumoto (63:49). Strafen: Wild Wings: 6 – Berlin: 19 plus Spieldauer Sharrow (50.). Schiedsrichter: Lennart (Kassel)/Schimm (Waldkraiburg). Zuschauer: 3539 (darunter 150 Eisbären-Fans).