Tevfik Ceylan (links), hier gegen Pierre Eiberger, erzielte zwar mit seinem neunten Saisontor das 2:2, doch am Ende setzte es für die Nullachter gegen Reutlingen eine bittere Niederlage. Foto: Marc Eich

Bei abstiegsbedrohtem Oberligisten kommt es nach bitterer Heimniederlage aufs Saisonfinale in Bahlingen an.

Beim abstiegsbedrohten FC Villingen kommt nach der bitteren 2:3-Heimniederlage gegen den SSV Reutlingen jetzt alles auf das Saisonfinale am Samstag beim Bahlinger SC an.

Der Tabellenzweite kann sich zumindest noch theoretische Hoffnungen auf die Meisterschaft machen. Drei Punkte Abstand sind es zum führenden SV Spielberg. Dieser muss in Freiberg antreten. Verliert der SVS beim Tabellendritten und der BSC gewinnt gegen Villingen, ist das Team von Ex-08-Coach Milo Pilipovic aufgrund des besseren Torverhältnisses Meister und Regionalliga-Aufsteiger. Deshalb können die Villinger keinerlei Geschenke von ihrem südbadischen Konkurrenten erwarten.

Ganz in der Nähe tritt gleichzeitig der mit den Nullachtern punktgleiche Freiburger FC gegen Hollenbach an. Geht Villingen leer aus und punktet der FFC, dann belegt der FC 08 den drittletzten Platz. Dann sind die Schwarzwälder davon abhängig, ob sich das Gerücht über den Rückzug der Oberliga-Elf des VfR Aalen nach dem Abstieg der Profis aus der 2. Bundesliga bewahrheitet – oder der Tabellenzweite aus der baden-württembergischen Oberliga den Sprung in die Regionalliga erreicht. Zudem hängt es weiterhin davon ab, ob der FC Nöttingen in der Regionalliga bleibt.

Zunächst einmal mussten die Nullachter am Sonntag gegen Reutlingen einen der bittersten Momente der Saison verkraften. Zunächst hatten die Villinger im zweiten Durchgang einen Zwei-Tore-Rückstand noch mit tollem Einsatz umgebogen. Danach hatten die Nullachter sogar den Siegestreffer auf dem Fuß. Die Stadionuhr zeigte dann die 88. Minute an, als SSV-Stürmer Marc Golinski einen langen Pass aufnahm. Der Angreifer enteilte seinen Villinger Bewachern und schoss an 08-Keeper Marijan Huljic vorbei eiskalt zum 2:3 ein. "Wieso wir so offen stehen, weiß ich nicht", rätselte Coach Markus Knackmuß über seine zu weit aufgerückte Elf. Es folgte lähmendes Entsetzen nicht nur bei den Spielern, sondern auch bei den einheimischen Zuschauern. Einzig die etwa 30 Reutlinger Fans freuten sich lautstark über den Treffer. Die anschließende fast schon gespenstische Stille im ebm-papst-Stadion unterbrach nur der zu frühe Schlusspfiff von Schiri Andreas Reuter aus Heidelberg. Dieser hatte angesichts der in der Schlussphase häufigen Unterbrechungen viel zu wenige zwei Minuten nachspielen lassen. Enttäuscht und fassungslos kauerten viele 08-Akteure am Boden.

Später machte Knackmuß seiner Elf in der Pressekonferenz wieder Mut. "Ich habe es bereits beim letzten Mal gesagt. Vielleicht schaffen wir am Samstag auf der Ponderosa den ersten Auswärtssieg der Runde, der uns die Klasse erhält." Auch Kapitän Tobias Weißhaar glaubt weiter an den Klassenerhalt. "Wir liegen weiter vor dem Freiburger FC. Und dies werden wir auch nach dem letzten Spieltag."

Unterdessen laufen Gespräche mit den Spielern, die noch keinen Vertrag für die kommende Runde besitzen. David D’Incau wird sich nach Ende der Saison in Ruhe entscheiden, ob er doch noch ein Jahr lang das 08-Trikot tragen wird. Zudem hofft Martin Braun, dass Teyfik Ceylan und Dragan Ovuka dem Team erhalten bleiben. "Bei Christian Jeske kommt es auch darauf an, wo es ihn beruflich hinzieht", meinte weiter der Sportliche Leiter des FC 08 Villingen.

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