In der Wäscherei Klaiber herrschen Arbeitsbedingungen von zum Teil über 50 Grad Celsius / Chef spendiert Eis

Von Madlen Falke

VS-Schwenningen. Der Sommer ist buchstäblich echt "hot"! Temperaturen von zum Teil mehr als 30 Grad lassen die VSler brutzeln. Manche haben mit den heißen Temperaturen aber besonders zu kämpfen, zum Beispiel weil sie einen besonders heißen oder besonders kalten Arbeitsplatz haben. Unsere Sommer-Serie stellt einige dieser Jobs vor.

Lidja Dercho schwitzt. Obwohl es an diesem Tage gerade einmal 25 Grad hat, herrschen an ihrem Arbeitsplatz in der Wäscherei Klaiber mehr als 40 Grad Celsius. Dercho, die für das Qualitätsmanagement verantwortlich ist, sprich ein Teil, der Wäsche auf Flecken oder sonstige Fehler kontrolliert, steht direkt vor einer großen Glaswand, über die der glühende Planet unentwegt seine Sonnenstrahlen schickt. Einige Meter hinter ihr steht die große Mangel, die ebenfalls ohne Unterlass arbeitet und Hitze ausstößt. Die freundliche Wäschereifachkraft, die bereits seit 17 Jahren in der Wäscherei arbeitet, bekommt es sozusagen von beiden Seiten ab.

Und trotzdem kommt die 56-Jährige mit der Hitze gut klar. "Mein Körper hat sich nach all den Jahren an die Bedingungen gewöhnt. Wir werden aber auch von der Familie Klaiber gut versorgt. Es gibt mehrere Wasserspender und immer wieder stehen der Chef oder die Chefin mit einem Eis für die Mitarbeiter da", berichtet Dercho. Das A und O ist allerdings, ausreichend zu trinken. "Mindestens zwei Liter muss ich während der Arbeitszeit trinken. Ich schwitze hier natürlich viel und deshalb muss ich das wieder ausgleichen. Wenn ich zu wenig getrunken habe, merke ich das schnell. Dann bekomme ich Kopfschmerzen", erzählt Dercho. Gegen die vielen Schweißtropfen, die bei diesen Bedingungen unvermeidbar sind, hat sich die Dame ein dünnes Handtuch um den Hals gelegt. Schnell kann sie sich damit das Gesicht abtupfen, und es nimmt den Schweiß im Nacken gut auf.

Der Arbeitstag der Schwenningerin ist lang. Um 7 Uhr morgens geht es los und um 17 Uhr ist Feierabend. Gerade in der Sommerzeit ist in der Wäscherei Klaiber absolute Hochkonjunktur. Sieben Tonnen Wäsche werden pro Tag gewaschen, gemangelt und wieder feinsäuberlich zusammen gelegt. Die Industriewäscherei, die in der Gewerbestraße 39 in Schwenningen zu finden ist, bearbeitet vorwiegend die Wäsche von Hotels aus den Feriengebieten am Bodensee und im Schwarzwald. Auch Kliniken, Altenheime und viele Gaststätten gehören zu den Kunden. Und im Sommer sind nunmal die Hotelbetten voll und in den Gasthäusern oft alle Tische belegt.

Torsten Klaiber und seine Frau Veronique arbeiten, wie ihre Mitarbeiter auch, unter den gleich heißen Bedingungen und stehen selbst, gerade wenn die Mitarbeiter mal Ferien haben, an allen Stationen der Wäscherei. "An der Mangel hat es mehr als 50 Grad. Wir haben schon viel versucht, um die Temperaturen zu senken, haben extra noch ein großes Fenster einbauen lassen. Doch es hilft nichts. Klar, ich könnte eine große und teure Lüftungsanlage einbauen lassen, doch für die wenigen Tage, an denen solch extremen Bedingungen vorherrschen, lohnt sich diese riesige Investition nicht", ist der Chef überzeugt. So versucht er aber mit einem gelegentlich spendierten Eis oder großen Wasserspendern, die Mitarbeiter bei Laune zu halten.