Trübe Aussichten verlangen kreative Ideen. Foto: Seiss

Auf der Suche nach Aktivitäten, die für Besucher und Einheimische auch bei schlechtem Wetter attraktiv sind.

VS-Schwenningen - Es regnet. Und regnet. Und es hört einfach nicht auf. Ein Szenario, das sich kein Urlauber wünscht. Die Frage, die dann unter den Fingernägeln brennt: Was hat die Neckarstadt für Schlechtwettertage zu bieten?

Ein Spaziergang über das ehemalige Gelände der Landesgartenschau, auf der Möglingshöhe, eine Radtour auf dem Neckarradweg, ein Bummel mit Stop an der Eisdiele durch die Innenstadt oder picknicken auf den Grünflächen am Vorderen See: Wenn die Sonne scheint und ein laues Lüftchen weht, dann lässt sich die schul- und arbeitsfreie Zeit in Schwenningen gut aushalten. Spielt Petrus aber nicht mit, dann stellt sich die Frage: Was gibt es zu erleben, in der Neckarstadt?

Kino, Schwimmbad und Sauna sind Aktivitäten, die beim aktuell regnerischen Wetter in den Sinn kommen. Was aber empfehlen Mitarbeiter der Tourist-Information, wenn sich der Schlechtwetter-Frust bei Einheimischen und Besuchern Schwenningens breit macht?

"Ich empfehle dann gerne den Besuch von Museen. Beispielsweise das Uhrenindustriemuseum, das Heimat- und Uhrenmuseum oder das internationale Luftfahrtmuseum. Das geht auch, wenn es regnet", erläutert Simone Grimm, Büroleiterin der Tourist-Information in Schwenningen. Auch das Neckarbad sei eine beliebte Anlaufstelle bei schlechtem Wetter und in der Ferienzeit, so Grimm. In der ersten Augustwoche konnte die Bäder Villingen-Schwenningen GmbH 3207 Besucher verzeichnen. In der letzten Juliwoche waren es 2760 Besucher, wie Pressesprecherin Susanna Kurz mitteilt.

"Wenn jemand auf der Suche nach einem größeren Wellnessschwimmbad ist, dann rate ich den Leuten, ins Solemar nach Bad Dürrheim zu gehen", sagt Grimm. Und auch einen "Gässlebummel" in Villingen empfiehlt sie, denn die andere Hälfte der gemeinsamen Stadt sei sehr beliebt, insbesondere wegen der Altstadt und dem Münster. Doch bei Regen bietet sich auch eine Tour durch das Schwenninger City-Rondell an.

"Es sind viele Deutsche hier im Urlaub, aus Frankreich, Italien, der Schweiz. Aber auch Niederländer oder Menschen aus Australien und den USA sind hier zu Gast", weiß Grimm. Zu Besuch bei Bekannten seien einige, andere hätten hier ihre Vorfahren gehabt. "Es kommt vor, dass gefragt wird, wo ein spezielles Restaurant oder Hotel ist, weil die Vorfahren dort gearbeitet hätten oder die Großeltern in der Uhrenindustrie tätig waren", erzählt sie im Gespräch mit unserer Zeitung.

"Viele sind an der Uhrenindustrie interessiert, deswegen finden sie dann die Museen besonders toll", freut sich Grimm. Auch das Interesse an der Kuckucksuhr sei sehr groß, "die Besucher wollen den Schwarzwald erleben", resümiert sie ihre Eindrücke.

"Das Wetter spült uns die Besucher ins Museum. Seit es am Dienstag angefangen hat zu regnen, haben wir hier relativ viel Betrieb", freut sich Ingeborg Kottmann, Geschäftsführerin des Uhrenindustriemuseums. Ein Ehepaar aus Sachsen stempelt ihre Eintrittskarten ab, als weitere Besucher durch die Türe kommen. "Da wohnt man in Villingen und war noch nie hier im Museum", scherzt eine Dame, die ihre Eintrittskarte ebenfalls abstempelt und sich der Gruppe unter Leitung von Ingeborg Kottmann anschließt. Die Ausstellungstexte in Heftform habe das Museum in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch, erläutert sie. Bei vorheriger Anmeldung könne auch eine französische Führung angeboten werden.

Dienstags bis sonntags hat das Museum jeweils von 10 Uhr bis 12 Uhr und von 14 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. "Wenn noch Besucher im Museum sind, dann schmeiße ich die nicht um Punkt 12 Uhr raus", stellt Kottmann klar.

Info

Übernachtungszahlen in der Doppelstadt

"Auf Seiten des Bettenangebots in Villingen-Schwenningen bewegt sich in diesem Jahr einiges", teilt Michael Voigt von der Wirtschaft und Tourismus Villingen-Schwenningen GmbH mit.

Die vorübergehend geringere Zahl an Betten wirke sich daher auch auf die Übernachtungszahlen der ersten Jahreshälfte 2017 aus. Etwa 1,8 Tage betrug die Aufenthaltsdauer der Touristen in den Monaten Januar bis einschließlich Mai 2017. Diese Zahl ist vergleichbar mit der vom Vorjahr, bei der die Aufenthaltsdauer auf das Jahr gesehen durchschnittlich 1,9 Tage betrug. Zu erkennen war, dass im August mit 2,5 Aufenthaltstagen der Höhepunkt erreicht wurde.

Laut den Zahlen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg gab es im Jahr 2016 insgesamt 141 957 Übernachtungen in VS. Davon übernachteten 36  831 Mal Touristen mit Wohnsitz im Ausland. Die Zahlen von 2017 liegen leicht unter denen des Vorjahres, was nach Voigt auf die vorübergehend geringere Anzahl an Betten zurückgeführt werden könne. Im Januar (in Klammern die Zahlen von 2016) konnte VS 8304 (7080) Übernachtungen, 2038 (1669) Auslandsgäste, verzeichnen. Im Februar sank die Zahl leicht auf 8157 (10 .001), 1703 (2231) Gäste mit Wohnsitz im Ausland.

Im März übernachteten 8964 (10.377), 1228 (2737) Auslandsgäste. Der April wurde mit 9285 (11 .862) Übernachtungen und 1422 (2536) Auslandsgästen abgeschlossen. Die zehntausender Marke wurde im Mai geknackt: Insgesamt 10.  969 (13 846) Übernachtungen, 2642 (3583) von Gästen aus dem Ausland gab es.