Beate Riesterer hat schon unzähligen Kindern und Erwachsenen das Schwimmen beigebracht. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Beate Riesterer bringt Tausenden Schülern das Schwimmen bei

Villingen-Schwenningen (bn). Inzwischen bringt sie mit ihrer resoluten und doch herzlichen Art den Kindern ihrer ehemaligen Schwimmschüler das Schwimmen bei. Beate Riesterer hat nicht gezählt, wie viele es bisher waren. Doch sie weiß: Es werden noch etliche hinzukommen.

In den Wintermonaten hat sie im Schwenninger Neckarbad gerade wieder mehr als 30 Stunden pro Woche unterrichtet. Zusätzlich erteilt sie als Ausbildungsleiterin der DLRG Schwenningen ganzjährig jeden Mittwoch Schwimmunterricht im Friedenschulbad – auch für Erwachsene.

Schon als 13-jährige hat die gebürtige Schwenningerin die Kinder aus ihrer Nachbarschaft dazu befähigt, sich über Wasser zu halten. Als Gruppenleiterin bei der DLRG und späterer Rettungsschwimmerin arbeitete sie schon früh auch mit Schulen zusammen. Mit 20 stand für Beate Riesterer fest, dass das Wasser auch einen wichtigen Teil ihres Berufes ausmachen musste. Sie wurde "Badewärterin", wie es damals noch hieß. Heute ist sie Fachangestellte der Bäder GmbH, arbeitete schon in allen städtischen Bädern und seit dessen Bau 2003 hauptsächlich im Neckarbad. Einen großen Teil ihres Dienstes verbringt sie – zwischen September und Ostern – dort als Schwimmlehrerin und hat sich damit stadtweit einen Namen gemacht.

Die beiden Lions-Clubs Villingen und Schwenningen gewannen sie für die Freizeitwerkstatt als Schwimmlehrerin für alle Kindergartenkinder der Stadt. Beate Riesterer kann schon Babys und Kleinstkindern die Angst vor dem Wasser nehmen, sodass sie tauchen können, bevor sie laufen. "Der beste Schutz gegen Ertrinken", sagt die 56-Jährige.

Sie ist auch Spezialistin für die Abnahme von Rettungsschwimmabzeichen, die nicht nur ihre Kollegen, sondern auch Lehrer und Erzieher brauchen. Beim "Silbernen" muss 400 Meter am Stück geschwommen werden, 50 Meter davon in Kraul, 150 Meter in Brust und 200 Meter auf dem Rücken ohne Armtätigkeit. 300 Meter müssen in Kleidung geschafft werden. Der Prüfling muss eine Hallenbadbahn lang tauchen können und sowohl mit den Füßen als auch dem Kopf zuerst ins Wasser springen. Schließlich wird ein "Verunfallter" im "bewusstlosen" und im wachen Zustand durch das Wasser transportiert – natürlich ebenfalls in Kleidung. Aus dem Wasser in die stabile Seitenlage heben und wiederbeleben – auch dass müssen Silber-Retter können.

Immer mehr Kinder, stellt Beate Riesterer fest, können im Schulalter noch nicht schwimmen. Und immer mehr haben zunächst eine Heidenangst vor dem Wasser, sogar beim Duschen. "Eltern gehen mit ihren Kindern nicht mehr so häufig in ein Bad wie früher", hat sie beobachtet. Laut der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft kann jeder sechste Grundschüler zwischen sieben und zehn Jahren noch nicht schwimmen. In 2500 Fällen hat Beate Riesterer allein im Neckarbad und allein seit 2003 dagegengewirkt. Wie viele es von Beginn an waren, kann sie beim besten Willen nicht sagen.

Ihre Begeisterung für das Vermitteln von Schwimmkünsten und der Lebensrettung hat sie mit Erfolg an ihre beiden Töchter weitegegeben. Auch sie sind bei der DLRG aktiv. Und sorgen dafür, dass Beate Riesterers Enkel, fast ein und fast drei Jahre, als Wasserratten aufwachsen.