Hoffen, dass das Wetter am Wochenende endlich besser wird und die Frühlingsmarkt-Besucher zum Verweilen einlädt: (von links) die Schausteller Thomas Habicht, Hermann Roos, Sandra Buhmann, Remo Stey sowie Cathrin Faller. Foto: Bloss

Frühlingsfest: Wetter macht den Schaustellern zu schaffen. Rummel noch bis zum 1. Mai geöffnet.

VS-Schwenningen - Budenzauber, voll besetzte Fahrgestelle und leuchtende Kinderaugen? Von wegen: Das diesjährige Frühlingsfest ist bisher den Wetterkapriolen zum Opfer gefallen. Trotzdem lassen sich die Schausteller die Laune nicht verderben.

Die Szenerie gleicht seit der Eröffnung des Frühlingsfestes am vergangenen Wochenende den Nachmittagen zuvor: Bei Temperaturen unter zehn Grad und einem frischen Wind zog es auch gestern nur wenige Familien auf den Gustav-Strohm-Platz.

"In Schwenningen haben wir das schon öfters erlebt. Es ist wirklich schade", meint Cathrin Faller, Tochter des Generalverpächters Hubert Faller. Besonders die unerwarteten Schneefälle hätten den Schaustellern einen Strich durch die Rechnung gemacht. Denn während die Besucher der Kälte immer noch trotzten, blieben sie bei Schnee weg. Am Dienstag habe es sogar so sehr geschneit, dass er nachts eine Schneeladung vom Planen-Dach eines Karussells kippen musste, erzählt Schausteller Hermann Roos. "Es kommen zwar immer wieder Familien, sie halten sich aber nie lange auf. Und so kann auch keine richtige Stimmung entstehen", meint er zudem.

Auch die Familientage, die gestern und vorgestern mit reduzierten Fahrpreisen anlocken sollten, hätten keine größere Resonanz gebracht. Und statt wie geplant täglich bis 22 Uhr zu öffnen, habe der Rummel bereits gegen 19 Uhr seine Schotten dicht gemacht.

Wenig Besucher, wenig Atmosphäre, wenig Geld in der Kasse: Eigentlich müsste auch unter den Schaustellern die Stimmung auf dem Nullpunkt sein. Doch diese versuchen, das Beste aus der Situation zu machen. "Es kann ja keiner etwas dazu, das ist einfach Pech", sagt Cathrin Faller. Denn mit dem Standort Schwenningen habe sie bisher nur gute Erfahrungen gemacht, und der Gustav-Strohm-Platz, gelegen an der viel befahrenen Dürrheimer Straße, eigne sich bestens für den Rummel.

Gemeinsames Erkunden der Stadt stehe bei allen Schaustellern abends auf dem Programm. Sie kennen sich bereits über mehrere Generationen hinweg. Was sie verbindet? "Wir stecken alle unser Herzblut in das Schaustellerleben", meint Cathrin Faller, die ebenso wie Hermann Roos mit dem Rummel aufgewachsen ist.

Auch beim Pfeilwerfstand von Sandra Buhmann haben bisher nur wenig spielbegeisterte Familien Halt gemacht. Doch sie blickt optimistisch auf das Wochenende – noch bis Sonntag hat das Frühlingsfest geöffnet: "Ich hoffe, dass das Wetter in den kommenden drei Tagen stabil bleibt."

Sie könnten es nur mit Humor nehmen, meint Cathrin Faller schließlich, und verweist auf ein Lied, das ein Schausteller einst gedichtet haben soll: "Unser Feind ist der Sturm und der Wind, denn ich bin ein Kirmeskind." Und das habe er, so die Betreiberin, bestimmt in solch einer durchwachsenen Woche geschrieben, wie sie derzeit in Schwenningen herrscht.