Fiebern dem Start der Ausstellung "Moden. Schwarzwälder und andere Hüte" im Franziskaner samt dem Begleitprogramm entgegen (von links): Claudia Geiser, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit der Museen, Museumsleiter Michael Hütt, Roland Brauner vom Forstamt, Museumsleiterin Anita Auer, Christian Deckart von der Volkshochschule und Praktikant Markus Woehrstein. Foto: Zieglwalner Foto: Schwarzwälder-Bote

Begleitprogramm zur Sonderausstellung rund um Hüte wirft aus vielen Perspektiven einen Blick auf die Region

Von Martina Zieglwalner

Villingen-Schwenningen. Die unterschiedlichsten Facetten des Schwarzwalds beleuchtet das Begleitprogramm zur Ausstellung "Moden. Schwarzwälder und andere Hüte", die von 18. April bis 16. August im Franziskaner Museum in Villingen zu sehen ist.

Ein ganzes Paket an Veranstaltungen von Führungen und Vorträgen über eine Medienpräsentation und Workshops bis zu Wanderungen und Theaterspaziergängen hat das Museumsteam zusammen mit Kooperationspartnern geschnürt, um sich der Region aus verschiedenen Perspektiven zu nähern.

VHS, Stadtbücherei, Forstamt oder Schwarzwaldverein, sie alle rücken die Landschaft und ihre Menschen in den Mittelpunkt. "Die Aspekte, die in der Ausstellung anklingen, sind im Begleitprogramm umgesetzt", stellt Museumsleiterin Anita Auer fest. Da gehe es nicht nur um den Bollenhut, sondern auch um jede Menge andere Hüte, deren Form und Funktion, schildert sie das Konzept der Ausstellung rund um die volkskundliche Sammlung von Oskar Spiegelhalder, die sich aus einem von der Volkswagen-Stiftung geförderten Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Dortmund entwickelt hat.

So geht es beispielsweise mit dem Kulturwissenschaftler Hermann Bausinger Christian Deckart im Vortrag "Mit dem Hut in der Hand" auf Streifzüge durch die Grußformen. Die Ausstellungsmacherinnen Christina Ludwig und Anita Auer geben Einblicke in die Strohverarbeitung und die Materialsammlungen des Lenzkircher Uhrenfabrikanten Spiegelhalder. Die Volkskundlerin Christel Köhle-Hezinger wirft einen Blick auf die Kulturgeschichte des Alltags. Und Brigitte Heck vom Badischen Landesmuseum Karlsruhe widmet sich der Karriere des Bollenhuts.

Bei der Volkshochschule kommen auch kulinarische und praktische Seiten nicht zu kurz, wenn in Kursen Strohschuhe, eine Kuckucksuhr oder eine Schwarzwälder Kirschtorte samt modernen Varianten entstehen, betont Christian Deckart. Zudem sind "Beim Wein in der Spinnstube" Märchen zu hören.

Märchenhaft geht es auch beim Theaterspaziergang in Hüfingen zu, bei dem "Das kalte Herz" zu erleben ist, erzählt Museumsleiter Michael Hütt. Die Stadtbibliothek beteiligt sich mit einem Stück für Kinder und stellt die Region in Buch, Hörbuch und Film vor. Eine Annäherung an den Schwarzwald der besonderen Art verspricht Hütt beim Nachmittag unter dem Motto "Konnte der Schwarzwald seine Schanze nützen" mit Henry Greif und Gunther Schwarz. Neue Einblicke eröffnet sicher das Erzählcafé mit Jochen Hahne, Sohn einer Putzmacherin, sowie der Alt-Jungfere Margot Schaumann und der langjährigen Hutladeninhaberin Sonja Schumacher. Das Heimat- und Uhrenmuseum informiert über die Uhrenindustrie und die Schwenninger Tracht. Jeden Sonntag gibt es eine Führung durch die Sonderausstellung.

In die Natur geht es bei Führungen mit dem Forstamt, erklärt dessen stellvertretender Leiter Roland Brauner. Ob das Spannungsfeld zwischen Forstwirtschaft und Naturschutz, das auch die Rückkehr des Bibers erzeugt, Erlebnisse mit allen Sinnen, der Wald der alten Zähringerstadt oder die Anforderungen an den Wald im Wandel der Zeiten, das Spektrum an Themen ist weit gespannt.

"Es ist toll, was da zusammengekommen ist", fiebern Hütt und seine Kolleginnen dem Startschuss entgegen. Zum ersten Mal seien die Einführung in die Ausstellung und das Begleitprogramm in einer gemeinsamen Broschüre erschienen. Als zusätzliche Lektüre machen Hutsteckbriefe neugierig auf "Schwarzwälder und andere Hüte".