Kultur: "Phantom der Oper" kommt gut an

VS-Villingen. Das Musical "Das Phantom der Oper", das in der voll besetzten Neuen Tonhalle von der Central Musical Company, dargeboten wurde, entstand nach einer Romanvorlage von Gaston Leroux 1910, die sich nach einer damaligen literarischen Strömung, der Mystery Story, anlehnte.

Tief in den Gewölben der Pariser Oper lebt ein Mann mit einer Maske. Es ist ein unbekanntes Scheusal, Johan Samuelson, mit einem entstellten Gesicht, das seit Jahren in den Aufführungen des Hauses mitmischt. Das Phantom verliebt sich in das junge Gesangstalent Christine (Anja Hofmann). Er fördert heimlich ihr Talent mit Unterricht. Aufgrund ihres veränderten Verhaltens führt dies zu Konflikten ihres Anbeters Raoul (Karol Bettley). Das Phantom unterstützt die junge Sängerin mit Drohungen, Intrigen und Mord. Bald wird das Opernhaus zum Irrenhaus.

Die Darsteller, das Personal und die Zuschauer werden mit allerhand Spuk terrorisiert. Durch die Liebe zur Musik und die Liebe zu Christine zeigt das Monster seine menschliche Seite. Wirkungsvoll inszeniert kracht während einer Vorstellung ein Kronleuchter von der Decke. Im allgemeinen Chaos entführt das Phantom Christine in sein düsteres Reich. Er sieht eifersüchtig die Sängerin als sein Besitz und sein musikalisch vollendetes Kunstwerk an. Raoul sucht Christine, sie wird errettet, und das Phantom stirbt. Christine, Raoul und das Opernhaus sind erlöst.

Das geheimnisvolle, mythische, das gewalttätige und die Art der kriminalistischen Aufarbeitung, die Aufklärung bleiben in der modernisierten Version des Komponisten Arndt Weber und des Librettisten Paul Wilhelm erhalten. Klassische Arien aus Bizets Oper "die Perlenfischerin" wurden ebenso klangvoll dargebracht wie das unbeschwert klingende Wiegenlied von Christine "Schlafe ein mein Kind".

Spontaner Applaus

Das folgende Duett von Christine und dem Phantom "Kann man singen, ohne zu lieben", oder das Lied des Phantoms "Die Nacht wird Raum", wurden immer wieder mit dem spontanen Applaus des Publikums belohnt. Zum musikalischen Abschied spielte das Orchester mit dem Dirigenten Lajos Tagliás einen flotten Marsch.

Das hervorragend besetzte Ensemble zeigte Leidenschaft und Humor. Das Bühnenbild war vielseitig, mit multimedialen Effekten abwechslungsreich gestaltet.

Die Kostüme aus den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts, das Schauspiel, das Ballett mit den prachtvollen Kostümen, der großartige Gesang und das Orchester mit dem Dirigenten bildeten eine Einheit. Für diese gelungene, gut durchstrukturierte Inszenierung bedankte sich ein begeistertes Publikum.