Gudrun Strangfeld (von links) überreicht an Thomas Reutlinger, Martin Weißer und Rainer Gaiselmann Urkunden. Foto: Schück Foto: Schwarzwälder-Bote

Slow-Food zeichnet Gastronomen der Region aus / Genussführer

Von Felicitas Schück Schwarzwald-Baar-Kreis. Rindfleisch aus Argentinien und Lamm aus Neuseeland bringt Martin Weißer von der "Rindenmühle" in Villingen nicht auf den Tisch. Im Winter, wenn es keine deutschen Erdbeeren gibt, dürfe zum Dessert zwar schon mal eine exotische Frucht wie eine Banane verarbeitet werden, meint Rainer Gaiselmann von der "Linde" in Villingendorf. Aber ansonsten sollte vor allem das verwendet werden, was in der jeweiligen Region und Jahreszeit wächst, findet Martin Strangfeld, Vorsitzender der Organisation Slow Food, Convivien Tuttlingen. Und wie ist es mit Fisch aus der Pariser Großmarkthalle? "Wir haben eine große Fischzucht in der Nähe, aber der verkauft nicht an uns, sondern an die Pariser Großmarkthalle", stellt Geiselmann klar.

Doch die Slow-Food-Genussführer-Urkunde , die Weißer, Gaiselmann und Thomas Reutlinger vom Gasthof "Adler in Tennenbronn nun von Gudrun Stangfeld von der Organisation Slow Food, Convivien Tuttlingen, erhielten, bedeutet vor allem, dass die Gastronomen frische, saisonale und regionale Produkte aus der Region verwenden, wobei durchaus sogar mal eine Trüffel aus dem Schwarzwald dabei sein kann..Die Geehrten werden in den Slow-Food-Genussführer aufgenommen, der imSeptember erscheinen soll. Außerdem sollen das Romantik-Restaurant Carpe Diem in Blumberg-Achdorf, der Gasthof Engel in Vöhrenbach, das Gasthaus zum Adler in Leibertingen und der Gasthof Adler in Ratshausen ausgezeichnet und im Genussführer aufgeführt.

"Slow Food ist eine weltweite Vereinigung von bewussten Genießern und mündigen Konsumenten, deren Aufgabe es ist, die Kultur des Essens und Trinkens zu pflegen und lebendig zu halten", sagte Gudrun Strangfeld. Im Genussführer soll der Gast Lokale finden, "wo die angebotenen Speisen sich deutlich vom Massengeschmack abheben und sinnlichen Genuss bereiten. Außerdem will die weltweit tätige Organisation in VS einen Stammtisch ins Leben rufen. Weitere Lokale sollen getestet werden. Längere Gespräche und ein Blick in die Speisekarte sind notwendig, um die Slow-Food-Experten zu überzeugen, dass das getestete Lokal den Kriterien entspricht. Im Kreis gibt es außerdem regionale Produzenten mit Slow Food Qualität, wie zum Beispiel die Metzgerei Stark in Schwenningen, die Käserei Frombaar in Sumpfohren, die Löwenbrauerei und den Schwalbenhof in Bräunlingen. .