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Schulverbund am Deutenberg: Schulleiter Ellinger kritisiert weiterhin fehlende Absprachen / Container-Ankauf für Generalsanierung kommt 2018 in den Gemeinderat

Während die Generalsanierung des Gymnasiums am Deutenberg im Zeitplan liegt, muss sich der Schulverbund nebenan weiterhin in Geduld üben: Die längst erforderlichen Sanierungsmaßnahmen gehen nur schleppend voran. Einen kleinen Funken Hoffnung für eine Gesamtlösung gibt es aber.

VS-Schwenningen. Für Bernd Ellinger, Leiter des Schulverbunds am Deutenberg, ist es eigentlich keine Überraschung mehr gewesen: Die Lieferung der neuen Gefahrengutschränke für Chemikalien, die für die Herbstferien vorgesehen war, verschiebt sich auf das kommende Jahr. "Ich hoffe, dass ich im Januar etwas höre, wann wir genau mit den Schränken rechnen können", gibt sich der Schulleiter geduldig.

Entsorgen möchte er die Stoffe, die derzeit zwischengelagert werden, daher nicht. Ganz ursprünglich hatte die Stadt die erforderlichen Schränke sogar für die vergangenen Pfingstferien angekündigt. Im Mai hatte Ellinger daraufhin als Sofortmaßnahme eine Dienstanweisung an Schüler und Lehrer ausgesprochen, auf den Gebrauch von Gefahrenstoffen im naturwissenschaftlichen Unterricht zu verzichten. "Fakt ist, dass wir auch im laufenden Schuljahr mindestens ein Dreivierteljahr keinerlei Praxisunterricht mit Gefahrenstoffen machen können", so Ellinger.

Bereits mehrmals in der Vergangenheit musste der Schulleiter Rückschläge bei notwendig gewordenen Sanierungsmaßnahmen hinnehmen (wir berichteten). Erstmals seit seinem Amtsantritt 2010 habe sich in diesem Jahr aber ein "Schub über die Toiletten" hinaus getan, sagt er und meint die partielle Erneuerung des stark maroden Fußbodens in den Sommerferien. Doch auch diese müsse weitergemacht werden, ebenso wie die Instandsetzung des undichten Daches. Erst vor einigen Tagen habe sich in einem Klassenzimmer erneut eine Pfütze auf dem Boden gebildet. Die Jalousien würden zwar stellenweise ersetzt, es hingen dennoch mehrere hinunter, und eine Rückantwort, ob sie nicht großflächig ausgetauscht werden könnten, habe er von der Stadt nie erhalten.

Die Chemikalien-Schränke seien im Frühjahr bestellt und die Lieferung für Herbst zugesagt worden. Allerdings verschiebe sich diese aufgrund von Lieferproblemen des Herstellers auf Februar 2018, sagt derweil Oxana Brunner, Pressesprecherin der Stadt VS. Sie nennt als weitere Maßnahmen nicht nur den umfangreichen Austausch der Böden und die permanente Erneuerung der Jalousien, sondern auch den Umbau des Lehrer- und Verwaltungsbereichs vor anderthalb Jahren. "Auch hinsichtlich der IT-Ausstattung ist bereits viel Geld investiert worden."

Und was ist mit der Kommunikation zwischen Stadt und Schulverbund, die in der Vergangenheit mehrfach kritisiert wurde? Es finde ein regelmäßiger Austausch zwischen den Fachabteilungen und der Schule statt, teilt Brunner vonseiten der Stadt mit. Insbesondere die zuständigen Kollegen vom Amt für Gebäudewirtschaft und Hochbau (GHO) stünden permanent in Kontakt mit der Schulleitung, die Kollegen seien auch oft vor Ort in der Schule. Auch das Amt für Jugend, Bildung, Integration und Sport stehe, wo erforderlich im Schulterschluss mit dem GHO, über die Abteilung Schulen und die Stabsstelle Bildungs-IT ständig in Kontakt mit der Schule.

Anders klingt es vonseiten des Schulverbunds: "Meiner Meinung nach ist das etwas anderes als richtige Kommunikation", sagt Schulleiter Ellinger. Nur auf eine von vier Anfragen aus dem Sommer habe er eine Antwort von der Stadt erhalten. Unklar ist mitunter die Zukunft der in Aussicht gestellten Computer. Die Freigabe für die Anschaffung sei rund ein Jahr her, die Räume von einer Fachfirma bereits verkabelt. Mittlerweile gebe es die anvisierten Computer aber nicht mehr und für eine mögliche Alternative keine passenden Tische. "Wie die Entscheidung bei der Stadt ist, weiß ich nicht."

Recht überraschend seien vor einigen Wochen sechs Whiteboards – interaktive Tafeln – geliefert worden – eine an sich positive Entwicklung. Doch gewusst habe Ellinger im Vorfeld nichts davon.

Das Einzige, was er in den vergangenen Wochen von der Stadt gehört habe, sei beim Jubiläum des Technischen Gymnasiums im Oktober durch ein "informelles Gespräch über den Bistrotisch hinweg" mit Baubürgermeister Detlev Bührer über den möglichen Containerkauf für eine Generalsanierung gewesen.

Apropos Container: Im Zuge der GaD-Sanierung und derzeitigen Auslagerung der Schüler sind diese für 2017 bis 2019 gemietet, teilt Pressesprecherin Brunner mit. "2018 muss der Gemeinderat dann entscheiden, ob die Container im Jahr 2019 gekauft werden sollen, um zu einem späteren, noch nicht beschlossenen Zeitpunkt den Schulverbund dorthin auslagern zu können." Für 2018 steht im Haushalt eine Planungsrate bereit.

Wie Ellinger damals im Gespräch mit Bürgermeister Bührer erfahren hatte, sei die Verwaltung für einen Containerankauf. Und der Schulleiter selber? Es sei ein Schritt in die richtige Richtung. "Aber es wäre falsch, den Schritt ohne Gespräche mit uns zu machen." Denn mit den vorhandenen Containern sei es nicht getan – der Schulverbund sei schließlich größer als das GaD und habe andere Bedarfe bei den Klassenzimmern. Ein Eins-zu-Eins-Wechsel würde demnach gar nicht funktionieren. "Diesbezüglich nachgefragt wurde noch nie", stellt Ellinger klar.

Und selbst wenn der Containerankauf beschlossen und die Generalsanierung auf den Weg gebracht werde: Die Fertigstellung dauere Jahre, sodass einige Maßnahmen vorher umgesetzt werden müssten. "Es entbindet die Stadt nicht von ihren Pflichten."