Comedy: Cavewoman macht Station in der Neuen Tonhalle
Von Wolfgang Trenkle
VS-Villingen. Praktische Tipps zur Haltung und Pflege eines beziehungstauglichen Partners gab es am Donnerstagabend für die Besucher einer Comedy-Veranstaltung in der Neuen Tonhalle: "Cavewoman" tourt derzeit durch Deutschland und machte in Villingen Station.
"Cave" – der Begriff lässt sich im doppelten Wortsinn verstehen: zum einen mit der englischen Herkunft "cave" – hier bedeutet es Höhle; zum anderen mit der lateinischen Bedeutung, welche die Warnung "hüte Dich!" bezeichnet. Beides passt bestens zur Bühnenhandlung.
Die Berliner Schauspielerin Ramona Krönke nutzt als hyperaktive Figur Heike die gesamte Bühnenbreite und hüpft nervös von einem Bein auf das andere. Eigentlich geht es um Tom, den künftigen Ehemann, der hat jedoch vor der anstehenden Hochzeit den Rauswurf von Heike wörtlich genommen, sich aus der Wohnung entfernt und damit den Weg frei gemacht für ein Einpersonenstück.
Karg, als Ambiente völlig ausreichend, zeigt sich die Wohnung: ein Sofa und drei weitere Möbelstücke, welche sich im Verlauf der zweistündigen Veranstaltung als für eine Frau mit absolut Lebensnotwendigem vollgestopfte Schränke entpuppen – es finden sich Schuhe und Handtaschen. Egal ob Heike über die vermeintlich auffällige Wortkargheit von Männern spricht ("Solange ein Mann überhaupt kommuniziert, ist er nicht verloren"), oder sich über Frauen lustig macht ("Zehn Sekunden mal nichts sagen ist sehr lange und untypisch für eine Frau"): Etwas abgedroschene Klischees gegenüber den beiden Geschlechtern stellten die Basis für den vergnüglichen Abend dar, in dem das Publikum sich bisweilen zu Beifallsstürmen hinreißen ließ. Bühnenfigur Heike wandte sich hierbei durchaus auch direkt an ihre Zuhörer, insbesondere an jene den ersten Reihen.
"Alles müssen wir Frauen planen. Oder hatte bei ihnen heute der Mann etwa die Idee, hierher zu kommen?" Ähnliches auch im virtuellen Badezimmer: "Liebe Männer, wer von ihnen schmeißt seine Unterhosen selbstständig weg ohne notwendigen Hinweis der Frau?" Selbst im biblischen Paradies sei es schon die Frau, welche das Management übernommen habe.
Eine der besonders starken Stellen war die Hinwendung an die Götter – selbstverständlich Männer. Die haben gerade keine Zeit und lassen ihren Anrufcomputer, ähnlich den vielen Warteschleifen vieler irdischen Behörden zu Wort kommen: "Vielen Dank, dass sie sich für uns entschieden haben. Möchten sie einen Evolutionsvorschlag oder lieber Lobpreisen..." Hingegen schwach waren die leider im Stück unzähligen, an dieser Stelle lieber nicht zitierten zotigen Sprüche.