Die Realschul-Neuntklässlerin Rojda Han bringt eine Diode zum Leuchten. Die Waldmann-Azubis Lars Laufer (links) und Vincenzo Occhipinti zeigten ihr zuvor, wie das geht. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Radarmesse: Schüler werfen Blick in Berufswelt / Zahlreiche Erstkontakte mit Firmen

VS-Schwenningen (bn). Mehr als 500 Schüler der Klassen sieben, acht und neun von der Realschule und der Werkrealschule am Deutenberg nutzten gestern Nachmittag die "Radarmesse" zur Berufsorientierung. Auch Schüler der Karl-Brachat-Realschule durften kommen.

Auf dem Schulcampus hatten 33 Firmen aus der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg ihre Zelte aufgeschlagen, hielten Informationsmaterial bereit und standen für Fragen zur Verfügung. Der Realschullehrer Christian Furtwängler ist der "Erfinder" der Messe und richtete sie gestern mit seinem Kollegen Martin Wenzel zum sechsten Mal aus. Er erinnerte sich an die erste Auflage. Gerade einmal zehn Betriebe kamen damals mit ihren Personalern. Inzwischen wird den Schülern das Ausbildungsangebot hauptsächlich von Azubis unterbreitet und damit auf Augenhöhe.

In jedem Jahr gibt es auf der Messe neue Entwicklungen und Verbesserungen. So entwarf die Schule diesmal einen "Talentparcours". Dafür hatte man 16 Unternehmen gewonnen, die mit kleinen praktischen Aufgaben die Fähigkeiten der jungen Leute prüften und die Ergebnisse in einen individuellen Anforderungsbogen eintrugen. "Jetzt werten wir die Bögen im Unterricht aus und überlegen gemeinsam, wer wo ein Praktikum macht", erläuterte Furt-wängler die Idee dahinter.

Zum ersten Mal durften gestern bereits die Siebtklässler in die Berufswelt hineinschnuppern. Für sie hatte man speziell eine Rallye entlang der Firmenstände entwickelt. Bewährt hat sich das Speed-Dating. Auch gestern wurden im Akkord wieder die kurzen simulierten Bewerbungsgespräche abgehalten, die den Erstkontakt zwischen Ausbilder und Schüler intensivieren und sich für beide Seiten bewährt haben. "Nach jeder Messe hat das bisher bei fünf bis zehn Schülern zu einem konkreten Ausbildungsvertrag geführt", freut sich Christian Furtwängler. Sein Blick wandert dabei zu Mala Dekinger, die inzwischen "das Gesicht" von Continental Automotive geworden ist und zu Lars Laufer, der bei der Firma Waldmann zum Industriemechaniker ausgebildet wird.