Der Vorstand des Freundeskreises Kultur (von links) – Andreas Dobmeier, Eberhard Hummel, Rhett-Wolfgang Brüderl, Susanne ­Hussong, Holger Westendorf und Christian Schienle – freut sich über den gelungenen Start der Stuhlpatenschaften Foto: Freundeskreis Foto: Schwarzwälder-Bote

Versammlung: Freundeskreis Kultur befasst sich außerdem mit Städtischer Galerie und Maison de France

Der Freundeskreis Kultur, seit Jahren engagierter Förderer und Verfechter der vielfältigen kulturellen Landschaft in Villingen-Schwenningen, traf sich zur Mitgliederversammlung und legte die Schwerpunkte der Arbeit fest.

Villingen-Schwenningen. Am Anfang standen jedoch Rückschau und Dank für die langjährige engagierte Mitgliedschaft von Raimund Fleischer, der im Herbst für alle überraschend verstorben war. Noch im Juni erlebten ihn viele als Moderator des Kulturstammtisches, der sich aufgrund des KGSt-Gutachtens mit der Bedeutung von Kultur in der Region auseinandersetzte – ein großer Erfolg seines bürgerschaftlichen Einsatzes. Im Amt des Schriftführers folgt ihm Holger Westendorf nach.

Die Aktion Stuhlpatenschaften sei mit erfreulichem Echo in Presse und Öffentlichkeit angelaufen, teilt der Freundeskreis weiter mit. Um die völlig abgesessenen Sessel im Theater am Ring zu erneuern, habe sich der Verein vorgenommen, möglichst viele Sponsoren zu gewinnen, die eine Patenschaft für eine oder mehrere Sitze übernehmen. Die ersten beiden Patenschaften habe zur Freude aller Oberbürgermeister Rupert Kubon erworben. Und bereits nach wenigen Tagen lägen über 40 Zusagen vor. Die Vereinsmitglieder würden weiter für das Projekt werben.

Über viele Jahre hatte Jazz in Villingen mit "VS swingt" eine große Tradition – mit dem Aus für das Festival zeigt dieses Genre mittlerweile deutlich weniger Präsenz. Der Freundeskreis wolle Aktivitäten bündeln und biete einer Interessengemeinschaft Jazz, Rock und Pop dafür die organisatorische Plattform.

Wie geht es mit der Städtischen Galerie weiter? Soll die Stelle des 2018 ausscheidenden Leiters Wendelin Renn nicht neu besetzt werden? "Villingen-Schwenningen verfügt hier über einen Ort außergewöhnlicher Qualität und überregionaler Ausstrahlung. Das darf in den Augen der Mitglieder nicht gefährdet werden", zeigt der Freundeskreis auf. Im Dezember werde der Gemeinderat das Thema diskutieren. Der Freundeskreis sieht erheblichen Informationsbedarf, auch für diejenigen Ratsmitglieder, die möglicherweise noch nie in der Galerie waren. Daher werde der Vorstand für den ersten Samstag im Dezember alle Gemeinderats- und Vereinsmitglieder zu einem gemeinsamen Rundgang und Diskussion in die Galerie in Schwenningen einladen.

Auch die Zukunft des Maison de France in Villingen war ein wichtiger Punkt in der Diskussion. Das Thema sei kontrovers debattiert worden, vor allem angesichts der widersprüchlichen Informationen zum Erhaltungszustand des Gebäudes. "Die Mehrheit der Mitglieder vermisst eine transparente Darstellung der Fakten und Abläufe im Hinblick auf den Erhalt oder Abriss des Kulturdenkmals", heißt es. Der Vorstand wird die Verwaltungsspitze bitten, Licht ins Dunkel zu bringen und geeignete Schritte zur Schaffung von Transparenz zu veranlassen.

Außerdem berichtete der Vorstand zu den vielfältigen Aktivitäten des Vereins, beispielsweise Förderung der Jugendarbeit unter anderem mit journalistischem Wettbewerb zu "Fake News", szenischer Lesung "Woyzeck", Beschilderung von Kunst im öffentlichem Raum sowie Begleitung junger, älterer und behinderter Menschen zu Theaterveranstaltungen. "Der Bogen ist weit gespannt und braucht immer wieder Unterstützung durch engagierte Mitglieder", zeigt der Freundeskreis auf.

Zu einer Jahresversammlung gehört der Rückblick auf die Finanzen: Schatzmeister Christian Schienle habe wieder sehr gut hausgehalten und präzise Buch geführt, sodass weitere Mittel den Rücklagen zugeführt werden konnten – das Projekt Stuhlpatenschaften werde davon profitieren.