Ausschreibung: Sechs Kanzleien in Aktion

Die Christdemokraten im Oberzentrum wittern ein Fädenziehen, wenn es um die Ausschreibung der Trägerschaft für das künftige Jugendkulturzentrum geht. Sie fordern nun, dass Licht ins Dunkel gebracht wird.

Villingen-Schwenningen. Gleich sechs Kanzleien seien vom städtischen Amt für Jugend, Bildung, Integration und Sport damit beauftragt worden, die Ausschreibung zur Trägerschaft für das Jugendkulturzentrum zu klären. In den Augen von CDU-Fraktionssprecherin Renate Breuning ist das ein Unding. Ihrem Ärger machte sie am Mittwoch im Gemeinderat Luft. Ihr erschließe sich nicht, welcher Aufwand hier betrieben werde und vor allem, was damit bezweckt werden solle.

Als man vor Jahren die Betreuung der Fachstelle "Sucht" oder die Betreuung des Jugendtreffs "Chilly" vergeben habe, sei das ohne jede Art von Ausschreibung möglich gewesen. Nun aber beschäftige man ein Heer von Kanzleien sogar mit der Prüfung der Ausschreibung. Breuning stellte die Frage in den Raum, was hinter dieser Taktik stecke.

Oberbürgermeister Rupert Kubon jedoch hielt den Vergleich mit der Fachstelle Sucht und dem Chilly für ungerechtfertigt. Bei beiden Beispielen handele es sich um Vorgänge der Vergangenheit, die Zeiten seien damals noch andere gewesen. Zum aktuellen Vorgehen sehe er keine Alternativen, so wies er alle Anschuldigungen von sich.

Breunings Fraktionskollege Klaus Martin jedoch wollte das Thema nicht einfach auf sich beruhen lassen. Er forderte daraufhin nachdrücklich Informationen zu den rechtlichen Grundlagen ein, "die Vergabestelle muss uns die rechtlichen Grundlagen für die Ausschreibungspflicht darlegen", so der Christdemokrat Martin.