Jetzt hat Alexander Keller (Mitte) eine Nachbildung des Testturms von Thyssenkrupp auch in Marzipan. Beim traditionellen Journalistentag auf der Südwest Messe diskutierte er mit Oberbürgermeister Rupert Kubon, Pressesprecher der Messe, Ulrich Cramer, und Journalisten. Foto: Streck Foto: Schwarzwälder-Bote

Journalistentag: Initiator des Rottweiler Testturms berichtet über Bauprojekt / OB Kubon: "Aushängeschild"

Von Sabine Streck

Alexander Keller wirkt bodenständig und liebt seine Heimat Rottweil sowie die Region. Ihm ist es gelungen, dass der 232 Meter große, weltweit erste Testturm von Thyssenkrupp für Hochgeschwindigkeitsaufzüge gebaut wurde. Am traditionellen Journalistentag auf der Südwest Messe hat er vom Werdegang, Sinn und Nutzen des Großprojekts berichtet.

VS-Schwenningen. Mehr als 40 Millionen Euro investiert die Thyssenkrupp Elevator AG in das Projekt, das weit über die Grenzen Rottweils hinaus für Aufsehen sorgt. Alexander Keller ist der Initiator und Verantwortliche für den gigantischen Bau. Mit Zahlen und Daten belegte er dessen Notwendigkeit. Im Jahr 2050 werde es neun Milliarden Menschen auf der Erde geben, davon lebten 70 Prozent in Städten. "Unsere Aufgabe ist es, den Verkehr in den Städten zu optimieren", so Keller. Das bedeute, so wenig wie möglich Nutzfläche in den Gebäuden zu verbrauchen. Schon heute gebe es weltweit 1100 Gebäude, die höher sind als 200 Meter. Diese Zahl werde steigen. Thyssenkrupp sei der erste Hersteller der Welt, der ein Multisystem verwirkliche, das dem gerecht werde.

Auf der Suche nach einem geeigneten Standort für den Testturm, sei die Wahl nicht auf Spanien oder Köln gefallen, sondern auf die Achse Stuttgart – Zürich. Weil er in Rottweil wohne, habe er den Mut gehabt, dieses Vorhaben in dieser Stadt vorzubringen.

Er habe gleich das Leuchten in den Augen des Rottweiler Oberbürgermeisters gesehen, und damit war die Sache klar. Schon alleine wegen des unerschöpflichen Potenzials an Studenten auf dieser Achse und in der Region sei der Standort ideal.

Es sei nicht seine Absicht gewesen, nur einen Betonklotz hinzustellen, der ausschließlich für die Forschung nutzbar ist, sondern auch für die Bevölkerung. In einer Rekordbauzeit entsteht der Turm: Spatenstich im Oktober 2014, Bauende soll im Juli dieses Jahres sein. Der Koloss ist 40 000 Tonnen schwer. 15 000 Tonnen Beton wurden verbaut, und 30 000 Kubikmeter Aushub waren notwendig.

Mit der Besucherplattform auf 232 Metern Höhe sei eine Landmarke für Baden-Württemberg entstanden. Mit 64 Stundenkilometern saust der Aufzug nach oben.

Er gönne den Turm den Rottweilern und der Region, meinte Oberbürgermeister Rupert Kubon. "Es ist wichtig, dass der Leuchtturm für die Region dort stehe, wo er steht." Er sei ein Aushängeschild der Region, eine Landmarke. Auch Villingen-Schwenningen habe einige Vorzeigeobjekte für die Region. Seien es das interkommunale Gewerbegebiet, das Breitbandkonzept oder das Leistungsspektrum der seit mehr als sechs Jahrzehnten erfolgreichen Südwest Messe. Im nächsten Jahr biete die Messegesellschaft eine neue Drehteilemesse an.