Gitarre statt Gewehr: Direktor Vital Mukuza zeigt eine im Ausbildungszentrum gebaute Gitarre. Foto: Kirchengemeinde Foto: Schwarzwälder-Bote

Hilfsprojekt: Ausbildungsleiter aus dem Kongo schildert Lage von Kindersoldaten

VS-Schwenningen. Seit vergangenen Advent unterstützt die evangelische Kirchengemeinde Schwenningen das Brot-für-die-Welt-Projekt "Gitarren statt Gewehre" im Kongo. Am heutigen Samstag, 28. Mai, ab 15.30 Uhr, ist Direktor Vital Mukuza aus Bukavu-Kongo (DRC), Leiter des Ausbildungsprojekts CAPA an der Grenze zu Ruanda, zu Gast im Paulus-Gemeindehaus, Reutestraße 43.

Er wird über handwerkliche Ausbildungen für ehemalige Kindersoldaten berichten, mit denen sie eine Hilfestellung bekommen für den "Weg zurück ins Leben". Das Ausbildungszentrum CAPA (Centre d’Apprentissage Professionnel et Artisanal) wird getragen von den protestantischen Kirchen in der Kivu-Region im Ost-Kongo.

Im Ost-Kongo wütet seit mehr als 20 Jahren ein unvermindert brutaler Bürgerkrieg zwischen regionalen Rebellengruppen und Regierungstruppen. Zehntausende Kinder wurden zum Dienst an der Waffe gezwungen. Das Ausbildungszentrum bietet für sie ein wichtiges Hoffnungszeichen für eine Rückkehr in die Zivilgesellschaft. Sie bekommen in Werkstätten eine Ausbildung als Schreiner, Schlosser, Krankenpfleger, Kraftfahrer oder auch im Gitarrenbau.

Kirchengemeinde unterstützt Friedensarbeit

Die evangelische Kirchengemeinde Schwenningen unterstützt diese Ausbildung über das Projekt "Gitarren statt Gewehre". Direktor Vital Mukuza wird mit Beispielen diese wichtige kirchliche Friedensarbeit vorstellen.

Befragt, wie es möglich war, das Ausbildungszentrum in einer Region mit 2O Jahren Bürgerkrieg zu erhalten und auszubauen, antwortet er: "Wir haben durchgehalten, weil sowohl unsere Handwerker als auch unsere Auszubildenden nicht aufgeben wollten. Sie haben sich in den Werkstätten eingeschlossen und gearbeitet, auch wenn draußen die Kugeln flogen. Sie wollen lernen und müssen Geld verdienen, um sich und ihre Familien zu ernähren."