Kommunales: Oberzentrum würde sich weiter schwächen / Ausschuss wäre überflüssig

Villingen-Schwenningen. Am Dienstag beschäftigt sich der Jugendhilfeausschuss der Stadt über die Zukunft des städtischen Jugendamts (JuBIS). Die Verwaltung kämpft gegen eine Rückdelegation an den Kreis (wir berichteten). Die ProKids-Stiftung gibt dazu eine Stellungnahme ab.

Für Joachim Spitz, Chef der örtlichen ProKids-Stiftung, ist das keine Frage: "Dass das Jugendamt bei der Stadt verbleibt ist für uns alternativlos." Dieses Statement ist ihm wichtig, obwohl niemand ernsthaft damit rechnen kann, dass sich der Ausschuss dafür aussprechen wird, die kommunalen Jugendhilfeaufgaben tatsächlich an den Kreis abzugeben, teilt Spitz mit. Weil genau dies aber seit Jahren immer wieder in Betracht gezogen wird, habe die Stadt diesen Punkt nun wieder auf die Agenda genommen, um die Frage "Ob oder ob nicht" ein für allemal zu klären.

Nach eigenen Angaben ein Aktivposten

Die ProKids-Stiftung ist eigenen Angaben zufolge ein Aktivposten in der Jugend- und Familienhilfe in Villingen-Schwenningen und Umgebung und arbeitet seit Jahren mit dem Jugendamt der Stadt gut zusammen. Die Stiftung engagiert sich mit einer langen Reihe von Sozialprojekten und weiß daher die hohe Kompetenz und Kooperationsbereitschaft der Ansprechpartner im JuBIS zu schätzen. "Villingen-Schwenningen ohne Jugendamt in kommunaler Regie wäre ein Oberzentrum, das sich weiter geschwächt hat", meint Spitz weiter. Auf gar keinen Fall dürfe man die mit dieser Verwaltungseinheit einhergehende Steuerungskompetenz abgeben. Denn diese sei mit Blick auf Bereiche wie Kindertagespflege wie auch Kindertagesbetreuung erforderlich. Von besonderer Bedeutung sei außerdem realitätsnahe die gesamtstädtische Kinder- und Jugendhilfeplanung und deren Umsetzung, wo man mit der Stadt beste Erfahrungen gemacht habe.

Spitz geht davon aus, dass dies auch die übrigen Träger der Jugendhilfe so sehen, die ebenso wie die ProKids-Stiftung im Jugendhilfeausschuss vertreten sind: "Wir sind hier noch nicht so lange dabei (...) Dennoch ist mir bereits klar geworden, dass auch der Jugendhilfeausschuss und das Expertenwissen seiner Mitglieder enorm wertvoll ist für die Kinder und Jugendlichen." Tatsächlich kommen in diesem Gremium neben Gemeinderäte Vertreter kirchlicher und sozialer Institutionen zu Wort. Für den Fall, dass man sich entschließen würde, die Jugendhilfe an den Kreis abzutreten, würde auch der Ausschuss überflüssig und müsste aufgelöst werden.