Über die Zukunft der Hirschbergschule in der Friedensschule ist noch nicht das letzte Wort gesprochen. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat: Schreiben an Regierungspräsidium / Zusammenlegung von Friedens- und Hirschbergschule

Die SPD-Fraktion fordert in einem Schreiben das Regierungspräsidium auf, einem Kompromissvorschlag bei der Zusammenlegung der Hirschberg- und Friedensschule zuzustimmen.

VS-Schwenningen. Der Gemeinderat hat im April beschlossen, die Grundschule Hirschbergschule mit der Grundschule der Friedensschule zusammenzulegen und die Werkrealschule der Friedensschule in den Schulverbund Deutenberg zu integrieren (wir berichteten). Der Gesamtelternbeirat der Stadt hat zu dieser Entscheidung eine ablehnende Stellungnahme abgegeben. Das Regierungspräsidium muss nun, gemäß dem Schulgesetz, ein Schlichtungsverfahren durchführen. Bisher ist das noch nicht geschehen.

Für die SPD-Fraktion ist es bedauerlich, dass für die betroffenen Schulen das neue Schuljahr in diesem Schwebezustand beginnen wird. Die SPD-Fraktion hat schon in der Diskussion im Gemeinderat versucht, die Argumente und Wünsche der Eltern der Hirschbergschule durch einen Kompromiss zu berücksichtigen. In einem Schreiben an das Regierungspräsidium hat die SPD-Fraktion ihre Argumentation dargelegt. Sie hofft darauf, dass solche Überlegungen in das Schlichtungsverfahren Eingang finden. Falls das Schlichtungsverfahren scheitert, müsste letztlich das Kultusministerium eine Entscheidung fällen.

In dem Schreiben an das Regierungspräsidium heißt es unter anderem: "Es wurde befürchtet, dass das ausgefeilte, erfolgreiche und bei den Eltern sehr beliebte Halbtageskonzept der Hirschbergschule verloren gehe. Die SPD-Fraktion hat bei der Diskussion im Gemeinderat versucht, den Elternargumenten der Hirschbergschule ein Stück weit Rechnung zu tragen. Die Eltern waren offensichtlich von der guten pädagogischen Arbeit, von den unterschiedlichen Zusatzangeboten überzeugt und kämpften für den Erhalt der Schule. (Eine positivere Rückmeldung können sowohl die Vertreter der Schulverwaltung als auch die Kommunalpolitiker kaum bekommen.) Die Eltern befürchteten, dass die positiven Elemente der Halbtagesschule in der geplanten offenen Ganztagsschule untergehen würden.

Ein Kompromissvorschlag der SPD-Fraktion sollte dieser Befürchtung Rechnung tragen: Bei der Zusammenlegung der beiden Schulen werden zwei Abteilungen gebildet – eine Halbtagesabteilung aus der bisherigen Hirschbergschule und eine Ganztagesabteilung.

Dass an einer Schule zwei Abteilungen bestehen, ist in Baden-Württemberg seit Jahrzehnten ein hundertfach erprobtes Konzept bei den Grund- und Hauptschulen sowie Grund- und Werkrealschulen. Ein zusätzlicher organisatorischer Aufwand wäre mit einer solchen Konzeption nicht verbunden. Eine klare Trennung der beiden Abteilungen hätte auch den Vorteil, dass die reinen Ganztagesklassen von den Möglichkeiten dieser Konzeption profitieren könnten.

Von Seiten der Verwaltung wurde eine Beschlussfassung über diesen Antrag abgelehnt, da es allein Aufgabe des Staatlichen Schulamts beziehungsweise des Regierungspräsidiums sei, über die innere Organisation einer Schule zu entscheiden.

Die SPD-Fraktion wendet sich deshalb an das Regierungspräsidium mit der Bitte, eine solche Organisation in Erwägung zu ziehen. Wir sind sicher, dass ein solches Konzept in der jetzigen Situation zum Schulfrieden und zur Akzeptanz der Zusammenlegung der beiden Schulen beitragen würde."