Thomas Wolf, Geschäftsführer des Technologieverbunds Technology Mountains, freut sich auf die Info-Veranstaltung und ist überzeugt: Industrie 4.0 geht alle an. Foto: Spitz Foto: Schwarzwälder-Bote

IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg und Technology Mountains ebnen den Weg / Event für Unternehmer am Freitag

Von Cornelia Spitz

Schwarzwald-Baar-Kreis. Es gibt für sie 196 Definitionen, sie ist in aller Munde und trotzdem noch die große Unbekannte: die Industrie 4.0. Für die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg hingegen ist sonnenklar: Auf diesen Zug muss die Region zwingend aufspringen, sonst ist der Anschluss schnell verpasst.

"Noch" sei Deutschland in Sachen Industrie 4.0 sogar führend, meint Thomas Wolf, Geschäftsbereichsleiter Innovation und Technologie bei der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg und Geschäftsführer des Verbunds Technology Mountains. "Wir haben uns von Anfang an damit beschäftigt". Aber: "Wenn wir diesen Vorsprung verpassen, dann ist es irgendwann andersherum", glaubt er.

Um die Unternehmen der Region auf diesem Weg mitzunehmen, lädt die IHK am kommenden Freitag, 3. Juli, von 17 bis 19 Uhr zu einem Event nach Tuttlingen in die Stadthalle ein. Ein Netzwerker, ein Forscher und ein Pionier besetzen die Rednerliste: Christoph Zahker von der Allianz Industrie 4.0, der Ingenieur Michael Lickefett vom Fraunhofer Institut für Produktionsplanung und Automatisierung sowie Volker Nestle von der Festo AG.

Rund um die nach Dampfmaschine, Fließband und Automatisierung vierte industrielle Revolution machen jede Menge Gerüchte, aber auch Sorgen und Vorbehalte die Runde. Ihr Ziel ist die intelligente Fabrik, die so genannte Smart Factory, in der IT die Hauptrolle spielt. Cyber-physische Systeme und das "Internet der Dinge" sind weitere Schlagworte zum Thema. Der Vorteil des Paradigmenwechsels hin zur Industrie 4.0 liegt für Wolf auf der Hand: Sie ist extrem flexibel.

Intelligente Maschinen, die softwaretechnisch so ausgestattet sind, dass sie ganze Produktionsserien nahezu autark produzieren, die beispielsweise erkennen, wann ein Maschinensegment ausfällt und die Produktionskette dann automatisch auf eine andere Linie umlenken können. Das ist keine Science Fiction, sondern die Produktion von Morgen. Und die spielt gerade in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg, der die höchste Industriedichte in Baden-Württemberg aufweist, schon jetzt eine wichtige Rolle. "Man darf bei diesem Thema nicht zuviel Zeit ins Land gehen lassen", weiß Wolf. Und so ist die hochkarätig besetzte Veranstaltung am Freitag, zu der die Unternehmer der Region ausdrücklich eingeladen sind, der Appell der IHK und des Technologieverbunds Technology Mountains, sich mit der Thematik zu beschäftigen – und vielleicht schon selbst im eigenen Betrieb die Weichen zu stellen. Netzwerken heißt hier das Zauberwort, denn wo der einzelne Kleinunternehmer oder Mittelständler vielleicht noch in Sachen Industrie 4.0 überfordert ist, tun sich im Netzwerk mit Gleichgesinnten erstaunliche Möglichkeiten auf. "Industrie 4.0 ließe ja auch zu, dass sich Firmen zusammenschließen", sagt Wolf, wissend, dass die Industrie 4.0 nicht nur die Branchenriesen tangiert. Wer künftig nicht individualisiert, schnell und flexibel genug produzieren könne und so den Ansprüchen der Weltwirtschaft genügt, habe am Ende das Nachsehen.