Hugo Frey Foto: IHK Foto: Schwarzwälder-Bote

Auszeichnung: Industrie- und Handelskammer will gute Unternehmenskultur fördern

Schwarzwald-Baar-Kreis. Gute Unternehmenskultur fördert auch die Gesundheit der Mitarbeiter. Mehr Wertschöpfung durch Wertschätzung: An diesem Prinzip orientiert sich nach eigener Mitteilung das bundesweit einmalige Siegel "Attraktiver Arbeitgeber" der Industrie- und Handelskammer.

Der aktuelle AOK-Fehlzeiten-Report macht aus Sicht der Kammer nochmals deutlich, warum die Bedingungen für ein solches Siegel nicht nur für Unternehmen, sondern auch für die Gesundheit deren Mitarbeiter so wichtig ist. Egal ob Logistikunternehmen, Gesundheitsdienstleister oder Fertigungsbetriebe: 35 Unternehmen aus der Region und weit über deren Grenzen hinaus haben sich von der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg bereits auditieren lassen und das Siegel "Attraktiver Arbeitgeber" erhalten.

Die Gründe, sich für die Attraktivität eines Unternehmens einzusetzen, lägen dabei auf der Hand. "Mitarbeiter von Firmen, die als ›Attraktive Arbeitgeber‹ besonders gut abschneiden, sind überdurchschnittlich motiviert. Bei Spitzenunternehmen trifft dies auf zwei Drittel der Belegschaft zu", erklärt IHK-Projektleiter Hugo Frey. Viele Unternehmen haben deshalb erkannt, dass sie eine bessere Wertschöpfung erreichen, wenn sie auf die Vielfalt und das Engagement ihrer Mitarbeiter setzen. Insbesondere deren Wertschätzung zählt als hohes Gut.

Offene Kommunikation wesentlicher Faktor

"Sie ist ein bedeutender betriebswirtschaftlicher Erfolgsfaktor, der enorme Ressourcen freisetzen kann", stellt Frey, der als Auditor für das Siegel tätig ist, klar. Das sei auch der Grund, warum Top-Unternehmen ihren Beschäftigten eine wertschätzende Unternehmenskultur bieten. "Das funktioniert beispielsweise mit einem Arbeitsumfeld, in dem offen kommuniziert wird und Erfolge anerkannt und gefeiert werden."

Doch ein solches Arbeitsumfeld hat nicht nur Auswirkungen auf das Unternehmen und die Motivation ihrer Mitarbeiter, sondern auch auf deren Gesundheit. Dies erklärte die Krankenkasse AOK in ihrem jüngst veröffentlichten Fehlzeiten-Report. So gehe nach Angaben der AOK eine schlechte Unternehmenskultur mit einem deutlich höheren gesundheitlichen Risiko für Mitarbeiter einher. Zu diesem Ergebnis kommt das Wissenschaftliche Institut der AOK nach einer bundesweit repräsentativen Befragung unter rund 2000 Beschäftigten.

Jeder Vierte, so eine Aussage der Studie, der seine Unternehmenskultur als schlecht bewertet, sei auch mit der eigenen Gesundheit unzufrieden. "Dies bestätigt unsere Sicht, dass das IHK-Siegel für Unternehmen in vielen Hinsichten eine besondere Bedeutung und Auswirkungen auf den Erfolg des Betriebes hat", sieht Frey in der Studie ein weiteres Argument, die Attraktivität einer Firma zu steigern. Facetten einer Unternehmenskultur wie Führungsstil, die Mitarbeiterorientierung und die Entlohnungsgerechtigkeit spielen sowohl bei der AOK-Studie als auch beim IHK-Audit eine Rolle. Darüber hinaus würde die Attraktivität als Arbeitgeber von einer Vielzahl von Faktoren bestimmt – unter anderem betriebliches Gesundheitsmanagement, eine familienfreundliche Kultur und Anerkennung. Die Studie bestätigt dies: So seien den Mitarbeitern vor allem die Loyalität des Arbeitgebers (78 Prozent) und der Aspekt des Lobens (69 Prozent) im Arbeitsalltag wichtig. Diese und weitere Aspekte wurden eine gute und gesundheitsfördernde Unternehmenskultur ausmachen und dafür sorgen, dass Arbeitnehmer weniger Fehltage haben sowie seltener über körperliche und psychische Beschwerden berichten, die im Zusammenhang mit ihrer Arbeit stehen. Kein Wunder also, dass mit der Attraktivität ein Unternehmen nachhaltig gesichert werden kann. Hierfür bietet die IHK mit dem Siegel ein Instrument, um eine Standortbestimmung durchzuführen und Potenziale des Betriebes deutlich zu machen.