Die Sichtbar an der Ecke zwischen Marktplatz und Bildackerstraße steht seit mehr als zwei Jahren leer. Bereits zuvor wurde sie unter dem diesem Namen geführt. Foto: Schwarzwälder-Bote

Gastronomie: Ronald Navratil darf Erdgeschoss seiner Kneipe am Marktplatz vorübergehend öffnen / Ertüchtigung notwendig

Eigentlich wollte Ronald Navratil seine Sichtbar zur Kulturnacht 2015 eröffnen. Doch immer wieder scheiterten seine Versuche, zunächst am Vandalismus, dann an baurechtlichen Vorgaben. Jetzt soll Leben in die Kneipe am Marktplatz kommen – zumindest über die Fasnet.

VS-Schwenningen. Noch wird im Erdgeschoss des Hauses an der Ecke zwischen Marktplatz und Bildackerstraße kräftig gewerkelt. "Seit ein paar Wochen geben wir richtig Gas, um möglichst viel fertig zu bekommen", berichtet Ronald Navratil.

Denn für ihn gab es zuletzt nur ein Ziel: vor der Fasnet zu eröffnen. Kurz vor knapp konnte er gestern Vormittag bei der Stadt noch einen Termin zur Abnahme des Gastronomiebetriebs im Erdgeschoss erlangen – und damit eine Sonderkonzession für die Fasnetstage als Besenwirtschaft. Bis Fasnetmontag, 24 Uhr, dürfe der Betrieb laufen, berichtet er, und zeigt sich erleichtert über die Genehmigung. Ehe die Bar komplett geöffnet werden könne, müsse aber noch einiges nachgebessert werden. "Das wird noch einige Wochen dauern", sagt Navratil.

Und auch aus baurechtlicher Sicht stehe dem nichts mehr im Wege, wie Madlen Falke von der städtischen Pressestelle berichtet: "Den Kneipenbereich im Erdgeschoss hätte er schon längst eröffnen können." Denn dort gebe es keine zusätzlichen Auflagen mehr, die eine Eröffnung verzögert hätten.

Anders sieht es jedoch mit den Clubräumen im Untergeschoss aus: "Dort gelten gesonderte Brandschutzauflagen, die bisher noch nicht erfüllt wurden", fährt Falke fort.

Dessen ist sich auch Ronald Navratil bewusst. Mit dem unteren Bereich, der mit unterschiedlichen Musikstilen als Disko zum Tanzen einladen soll, habe es "ein paar Probleme" gegeben, schildert der Pächter seine Sicht. Der Brandschutz sei eine diffizile Sache, meint er.

Trotzdem ist er froh, zumindest einen Teil seines Projektes nun umsetzen zu können. "Die Bar steht lang ungenutzt da und ich habe die ganze Zeit Miete gezahlt", meint Navratil, der jetzt schon mehr als 300 000 Euro in die Sichtbar gesteckt habe. Immer wieder hatten ihm fehlende Bauunterlagen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Auch die Vergnügungsstättengenehmigung hatte er zurückgeben müssen, weil ein dafür notwendiges Schallschutzgutachten noch aussteht. Daher dürfe er auch nur drei Dartscheiben und keinen Kicker installieren.

Doch nun muss Navratil seine ganze Energie erstmal in die Besenwirtschaft stecken, die heute ab 11.11 Uhr geöffnet ist. Mit Fasnets- und Guggenmusik möchte er die Narren auch an den Marktplatz holen.