Gericht: Reaktion auf Drohungen

VS-Villingen (flo). "Wir sind dabei, die Sicherheit im Haus zu erhöhen." Das sagte Andreas Zmuda als Verwaltungsleiter des Villinger Amtsgerichts im Lauf des Verfahrens gegen den 46-Jährigen, der, wie berichtet, laut bisherigen Erkenntnissen mehrere Richter massiv bedroht hat.

Details zu den Maßnahmen werden nicht genannt. Denkbar ist jedoch ein häufigerer Gebrauch der bis dato hin und wieder aufgebauten Sicherheitsschleuse. Wird die Schleuse eingesetzt, hat man vor dem eigentlichen Zutritt ins Justizgebäude einen "Bogen" zu durchschreiten, das Prozedere ist von Flugplätzen bekannt.

Die Drohungen des im Umland von VS wohnenden und noch bis Herbst kommenden Jahres inhaftierten 46-Jährigen werden im Gericht ernst genommen, Zmuda spricht von einer zurückliegenden "Unruhe im Haus". Die Wachtmeister seien zu erhöhter Wachsamkeit aufgerufen, wie man das Gebäude beispielsweise während derer Mittagspause besonders schützt, ist noch offen. Ob der Angeklagte ein gefährlicher Rechtsradikaler oder primär ein Verschwörungstheorien anhängender sowie ideologisch verblendeter Zeitgenosse ist, kann diskutiert werden. Die Staatsanwaltschaft mutmaßt hinsichtlich einer eventuellen Mitgliedschaft bei den vom Verfassungsschutz beobachteten "Reichsbürgern".

Zurückliegend hatte der 46-Jährige die Souveränität und gar Existenz der Bundesrepublik Deutschland angezweifelt. Zum Thema gibt es zahlreiche Kommentierungen, auch von der "Deutschen Anwaltauskunft". Laut dem im Verfahren gehörten medizinischen Sachverständigen ist der 46-Jährige nach psychologischen Maßstäben "insgesamt unauffällig": „Wir beobachteten bei ihm einen erhöhten, aber noch nicht schädlichen Alkoholkonsum. Man kann dem Mann einen leichten Narzissmus zuschreiben, ein gewisses Maß an Größenfantasie ist erkennbar."