Beim Stadtcheck haben die Bürger in Villingen und Schwenningen jede Menge Ideen zur Weiterentwicklung der Stadt eingebracht. Foto: Urbanista

Befragte haben mehr als 700 Ideen zur Zukunftsgestaltung von Villingen-Schwenningen geäußert.

Villingen-Schwenningen - Eine Seilbahn als öffentliches Verkehrsmittel zwischen Villingen und Schwenningen war nur eine von mehr als 700 Ideen, die bei den Bürgerbefragungen des Büros Urbanista in den vergangenen Tagen gesammelt wurden.

Nach der Auftaktveranstaltung zum Projekt "Wie würdest du Villingen-Schwenningen verändern?" im alten Feuerwehrhaus in Schwenningen (wir berichteten), sind Mitarbeiter des von der Stadt beauftragten Hamburger Büros Urbanista mit Info-Ständen auf die Straßen von Villingen und Schwenningen gegangen, um mit den Bürgern über die Stärken, Schwächen und die Zukunft der gemeinsamen Stadt ins Gespräch zu kommen. Seit wenigen Tagen sind die Fachleute wieder in ihrem Büro und werten die Antworten aus, die Ende Juli im großen Zukunftscamp noch einmal mit den Bürgern diskutiert und ausgewertet werden. "Daraus entwickeln wir die Zukunftsaufgabe für die Stadt", sagt Tanja Potezica vom Büro Urbanista.

Es habe bei den Vorort-Gesprächen im Bauhaus-Markt, am verkaufsoffenen Sonntag und am Bahnhof in Villingen sowie auf dem Schwenninger Wochenmarkt und im Foyer der Hochschul-Mensa ein reges Interesse an der Zukunftsentwicklung der Stadt gegeben, berichtet Markus Ewald vom Büro Urbanista. Die Bürger schilderten ihre Eindrücke und Wünsche. Besonders viele Meinungen seien am vergangenen Samstag in der Fußgängerzone in Schwenningen und am verkaufsoffenen Sonntag in Villingen zusammen gekommen.

Die beiden zentralen Fragen waren: "Wo soll sich VS verändern?" und "Wo soll VS so bleiben wie es ist?"

Verändern sollte sich das soziale Leben. Es sei zu wenig los in der Stadt. Freizeit- und Ausgehmöglichkeiten für Jugendliche, Studenten und junge Erwachsene wurden bemängelt. Zudem müssten mehr Kinderspielplätze in der Stadt eingerichtet und die bestehenden erneuert werden. Vor allem bei schlechtem Wetter gebe es kaum Möglichkeiten. Es fehle beispielsweise ein Freizeitpark. Die Befragten wiesen auch auf den Konflikt zwischen kulturellem Leben und Lärmschutz, vor allem bei Veranstaltungen für junge Leute, hin.

Kritisiert wurde der schlechte Zustand der Straßen und, dass die Parkplätze zu teuer seien und es zu wenige davon in den Innenstädten gebe. Vorgeschlagen wurde kostenloses Kurzzeitparken. Auch den öffentlichen Personennahverkehr fanden Bürger verbesserungsbedürftig. Vor allem sei er zu teuer, und es fehle ein besseres Angebot für junge Menschen zum Beispiel mit Nachtlinien. Außerdem seien manche Gegenden im Stadtgebiet diesbezüglich nicht ausreichend erschlossen. In diesem Zusammenhang wurde der Ausbau des Fahrradwegenetzes und die Barrierefreiheit angesprochen.

So bleiben soll die Naturnähe der Stadt. Diese sei von den meisten Befragten als positiv empfunden worden, sowohl innerstädtisch als auch in der Umgebung. Als Beispiele wurden die Landesgartenschau, der Warenberg und das Hubenloch genannt. Dass die Altstadt Villingens besonders attraktiv sei, haben Schwenninger wie Villinger Bürger gleichermaßen geäußert. Es sei jedoch aufgefallen, so Tanja Potezica, dass viele Schwenninger die Schönheit der Villinger Altstadt ansprachen. Sonst hätten sich die Schwenninger eher für Themen in ihrem Stadtteil und Villinger wiederum für solche in der Zähringerstadt geäußert.

Als gut empfunden wurde das kulturelle Angebot für Erwachsene. Mancher habe gleich konkrete Ideen gehabt: Die Brigach könnte zum Beispiel mit Wassertretmöglichkeiten oder Cafés erlebbar gemacht werden. Als weitere Attraktion wurde der Fitnessparcours genannt. Ein Kulturzentrum im Zentralbereich und Pocket Parks in den Stadtzentren, Stadtteilen und Wohngebieten wären eine Steigerung der Wohlfühlqualität. Die kleinen Parks könnten ideale Treffpunkte für Bewohner sein, die sie selbst pflegen würden.

Der Stadtcheck geht in den nächsten Wochen online weiter. Die Bürger sind aufgefordert zu diskutieren und neue Themen hinzuzufügen unter www.vs-weiterdenken.de.