Polier Michael Hoidn (links), Projektleiter Silvan Gmeinder sowie Baggerführer Rainer Schnitzer sind zufrieden. Foto: Bloss

Abriss am alten Klinikum schreitet zügig voran. Pro Immoblien GmbH erwirbt Fläche. Vandalen wüten immer noch.

VS-Schwenningen - Voll im Zeitplan liegt der Abriss des alten Klinikums: Bald wird vom Schwesternwohnheim nichts mehr zu sehen sein. Und auch der Verkauf der Grundstücke schreitet voran: Die Pro Immobilien GmbH hat jüngst eine Teilfläche erworben.

Auf rund 3700 der 80.000 Quadratmeter, auf denen das Wohngebiet Eschelen entstehen soll, wird der Schwenninger Investor vier Wohnquartiere "in moderner und zeitloser Architektur" bauen, teilt die Firma in einer Presseerklärung mit.

Reine Wohnraumfläche werde dabei auf rund 2800 Quadratmetern entstehen, verteilt auf Zwei- bis Fünf-Zimmer- sowie Penthouse-Wohnungen. Alle Einheiten werden barrierefrei sowie mit Aufzügen und einer gemeinsamen Tiefgarage erstellt. Das Projekt werde in einer energieeffizienten und hochwertigen Bauweise – den modernsten Standards entsprechend – entwickelt, heißt es in der Presserklärung weiter.

Und wie sieht es mit den übrigen Flächen aus? Die Hälfte sei bereits verkauft, berichtet Gregor Braun vom neuen Eigentümer des Klinik-Areals der Braun Stadtentwicklung GmbH. Und auch für die übrigen Grundstücke gebe es Interessenten. Er gehe davon aus, dass spätestens im Januar das Areal komplett verkauft sei. "Wir können zufrieden sein", meint Braun. Neben der Wohnbebauung soll sich in der Quartiersmitte von Eschelen ein Nahversorger mit eigenem Café ansiedeln.

Derweil geht es auf der großen Baustelle zwischen der Röntgen- und Schrambergerstraße zügig voran: Nachdem das Nebenhaus dem Erdboden komplett gleich gemacht wurde, geht es jetzt dem Hauptgebäude des ehemaligen Schwesternwohnheims an den Kragen.

Der Bagger arbeite sich dabei rund um das Gebäude herum, erklärt Premiumbaggerfahrer Rainer Schnitzer von der Abrissfirma Lämmle. Der Rückbau erfolge analog zur Skelettbauweise: "Zunächst wird die Decke Stück für Stück abgezwackt, dann werden die äußeren Wände eingeklappt und die Stützen abgerissen", sagt er. Schließlich bleibe nur noch das Treppenhaus sowie der Aufzug stehen, um die Statik zu erhalten. "Damit nichts zusammenfallen kann, werden beide Elemente erst zum Schluss abgerissen", erklärt der Baggerführer weiter und vergleicht das Prozedere mit einem "Mikado für Erwachsene".

Warum wird das Gebäude nicht einfach gesprengt? Nicht einmal die Lage nahe des Wohngebiets sei der entscheidende Faktor, begründet Silvan Gmeinder, zuständiger Projektleiter. Ein Rückbau von oben herunter sei einfacher, sonst müsse der große Schutthaufen mit viel Kraft und Zeitaufwand auseinandergezogen werden. "Der Abriss soll möglichst schonend erfolgen", fügt Rainer Schnitzer hinzu. Durch die intensive Entkernung der Gebäude im Vorfeld müssten die Materialien nicht mehr getrennt werden.

Nächste Woche, so schätzen die Verantwortlichen, werde das Schwesternwohnheim ebenerdig sein. Bis Weihnachten soll zudem von der Verwaltung sowie der Pathologie nichts mehr zu sehen sein.

Aller Freude über den zügigen Baufortschritt zum Trotz: Die Sorge über Vandalen, die bereits vor dem Abriss rund um das Areal gewütet hatten, bleibt noch immer: "Sie klettern auf die Dächer und machen sich an unseren Baggern zu schaffen", berichtet Silvan Gmeinder.

Nicht nur Video-Kameras, sondern Security-Personal würden daher nachts verstärkt eingesetzt. "Es ist ärgerlich und einfach nur sinnlos."