Bilder und Karten wie diese – hier die Mönchweilerstraße in Villingen –, wie sie jahrelang im Bildarchiv-Schroff zu entdecken waren, sind im digitalen Netz und wie vom Erdboden verschwunden. Montage: Archiv Bräun Foto: Schwarzwälder-Bote

HistorischesArchivleiter Maulhardt klärt auf / Stadt erwirbt Sammlung / Einige Nutzungsrechte ausgenommen

Die Überraschung für historisch orientierte Villinger mit digitalem Interesse kam vor wenigen Wochen: Die Bilderseite unter "bildarchiv-schroff" war und ist nicht mehr verfügbar.

VS-Villingen. Erkennbar wurde sogar, dass der verblüffte Internetnutzer entdeckte, dass der Domain-Name "bildarchiv-schroff" sogar zum Verkauf stehe. Nun scheint sich abzuzeichnen, dass ein Teil der lokalen Bild-Vergangenheit, die Herbert Schroff (1924 bis 2001) wie kein anderer über fünf Jahrzehnte sammelte, wohl vorerst im weltweiten Netz verschollen ist. Denn im Moment gibt es keine Möglichkeit, die etwa 3000 Bilder mit Motiven aus dem alten Villingen im Internet zu bestaunen.

Südpol eingebunden

Öffentlich und vor großem Publikum präsentiert wurde die digitale Welt 2007 nach einer "digitalen Herkules-Arbeit", die insbesondere von der Agentur Südpol in Niedereschach geleistet wurde. Damals hieß es als Schlagzeile: "Herbert Schroff geht online", wobei es jedoch nicht bleiben sollte, wie Wolfgang Berweck (gestorben 2016) damals versprach.

Nun beantwortete Heinrich Maulhardt, Leiter des städtischen Archivs, eine Anfrage und vermittelte dabei auch die juristischen Hintergründe. Dabei geht es um Caroline Klausmann, Tochter von Herbert Schroff. "Die Stadt Villingen-Schwenningen hat 2015 von Caroline Klausmann die Bildersammlung Herbert Schroff mit allen Rechten käuflich erworben", erklärte Maulhardt auf Anfrage. Davon ausgenommen seien allerdings die Nutzungsrechte, die Herbert Schroff bereits zu Lebzeiten 2007 an Wolfgang Berweck und weitere Personen als Vertragspartner veräußert habe. Damit nun die Stadt die Sammlung nutzen könne, so Maulhardt weiter, habe man 2014 einen Lizenz- und Nutzungsvertrag mit Wolfgang Berweck und eben den weiteren Personen gemacht. In der Folge besitze Caroline Klausmann seither jedoch keine Verwertungsrechte mehr an der Sammlung.

Den eigentlichen Internetauftritt aus 2007 mit dem Schroff’schen Domain-Namen, so Maulhardt, hätten damals die Käufer der Nutzungsrechte mit Ralf Ganter von der Firma Südpol geschaffen.

Abschließend markiert Heinrich Maulhardt schriftlich, dass man sich wegen des "Verschwindens" der Domain samt deren hundertfachem Bild-Inhalt an die Erwerber der Nutzungsrechte oder eben an Südpol wenden solle. Letztlich kann also wohl nur noch Ralf Ganter weiteren Aufschluss geben. Ganter hat sich zu dem Fall indes noch nicht geäußert.