Gewerkschaft: DGB lädt zum Thema Altersvorsorge ein / Kundgebung am 1. Mai
Villingen-Schwenningen . Das Thema Rente ist seit Jahrzehnten ein Dauerbrenner. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) nimmt sich dessen im Jahr der Bundestagswahl besonders an.
Unter dem Motto "Die Rente muss für ein gutes Leben reichen", findet am Dienstag, 25. April, 17 Uhr, in der Neuen Tonhalle in Villingen ein Austausch zwischen dem Vorstandsmitglied der IG Metall, Hans-Jürgen Urban, und Jens Löw (SPD), Volker Goertz (Bündnisgrüne), Michael Schlecht (Die Linke) und Mathias Schleicher (CDU) statt. Der Gewerkschaftsbund habe nur Vertreter der Parteien eingeladen, die im Bundestag vertreten sind, meinte Gewerkschaftssekretärin Anja Lüders. So sei bewusst auf die AfD verzichtet worden, weil diese Partei stark polarisiere und sie deshalb die Gefahr gesehen habe, dass dann nicht mehr über die Rentenfrage, sondern über die allgemeine Politik gesprochen würde.
Die Bundestagskandidaten diskutieren derzeit ihre Vorschläge einer Rentenreform. Keine Partei habe aber bislang eine große Reform gewagt. "Das fordern wir ein, denn die Kürzungen treffen die falschen Leute", so Lüders weiter. Die Rente ist nach Ansicht der Gewerkschaften im Sinkflug. Lag sie für einen Rentner mit Durchschnittsverdienst und nach 45 Jahren Arbeit bei 1530 Euro, sind es derzeit noch 1370 und werden im Jahr 2030 nur noch bei 1240 Euro betragen. Deshalb sei es wichtig, mit den politischen Mandatsträgern und den Kandidaten zur Bundestagswahl in die Diskussion zu kommen und vor allem auch vor Ort den politischen Diskurs mitzugestalten. "Daher werden wir in der Tonhalle die Möglichkeit nutzen, unsere Vorstellungen einer notwendigen Rentenreform mit den parteipolitischen Vertretern zu diskutieren", meinte Thomas Bleile, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Verwaltungsstelle Villingen-Schwenningen. Die Bausteine für eine solidarische und gerechte Rente sehen die Gewerkschafter unter anderem im Ausbau der Rentenversicherung zu einer Erwerbstätigenversicherung, der Bekämpfung des Niedriglohnsektors und dem Ausbau der Betriebsrenten statt privater Vorsorge. Dies sei bei der Riesterrente falsch gemacht worden.
Ein weiterer Höhepunkt der Wahlkampfveranstaltungen ist die Kundgebung am 1. Mai auf der Möglingshöhe in Schwenningen. Traditionell geht es um 10 Uhr mit einem Demonstrationszug ab dem Gewerkschaftshaus in der Arndtstraße los. Er wird begleitet von gambischen Flüchtlingen und ihren Trommeln. Bei der Kundgebung sprechen der DGB Kreisvorsitzende Walter Kuhnen, Oberbürgermeister Rupert Kubon und Rudolf Luz, IG Metall Hauptvorstand. Musikalisch untermalt wird die Veranstaltung von der Band Acoustic 3. Für das leibliche Wohl sorgen der türkische Arbeiterverein DIDF, das Gasthaus Hecht und "VS ist bunt". Zeitgleich findet eine Kundgebung in Rottweil statt. Am 17. Mai, 18 Uhr, lädt der DGB-Kreisverband ins Hotel Allee zur Rentenberatung für Betriebe ohne Betriebsrat ein.
