Sabine Jauch wurde im vorigen Dezember ermordet. Der mutmaßliche Täter wurde jetzt gefasst. Foto: SB-Archiv

Ehemaliger Zivi als Tatverdächtiger gefasst. 23-Jähriger geständig. Ermittlungen wegen des Motivs.

Villingen-Schwenningen - Nach knapp zehn Monaten ist der Mord an der Schwenningerin Sabine Jauch aufgeklärt. Wegen des Verdachts, die 46-Jährige am 23. Dezember 2011 getötet zu haben, hat die Polizei am Montagabend einen 23-jährigen Mann vorläufig festgenommen.

Der Mann hatte zwischen November 2010 und Juli 2011 als Zivildienstleistender in der Behinderteneinrichtung gearbeitet, in der Sabine Jauch als Ausbilderin angestellt war. Bei seiner polizeilichen Vernehmung habe der im Neckar-Odenwald-Kreis ansässige Mann eingeräumt, der Schwenningerin die tödlichen Schädelverletzungen beigebracht zu haben, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft gestern mit. Das Motiv für die Tat war zunächst unklar. "Da gibt es noch weitere Ermittlungen", sagte eine Polizeisprecherin.

Gegen den unter dringendem Tatverdacht stehenden Mann wurde von der Staatsanwaltschaft Mosbach ein Haftbefehl erwirkt, so dass er in Untersuchungshaft genommen wurde.

Am 24. Dezember 2011 war Sabine Jauch gegen 19 Uhr tot in ihrer Wohnung in Limbach-Krumbach bei Mosbach aufgefunden worden. Zuvor hatte ihr in Schwenningen lebender Vater die Polizei verständigt, da seine Tochter nicht wie vereinbart an Heiligabend bei ihm eingetroffen war. Kurz darauf fanden die Beamten die 46-Jährige. Die Spurenlage wies auf ein Tötungsdelikt hin.

Das Verbrechen hatte der Polizei zunächst Rätsel aufgegeben, auch weil der Täter eine große Menge Bargeld, die im Haus deponiert war, liegenlassen hatte. Mit einer aus zunächst 26 Polizeibeamten bestehenden Sonderkommission nahm die Kriminalpolizei Mosbach sofort die Ermittlungen auf. Hierbei galt es vor allem, das persönliche Umfeld und die Lebensgewohnheiten des allein lebenden Opfers zu klären und das Tatgeschehen zu rekonstruieren.

Bei mehreren groß angelegten Suchaktionen wurde versucht, sowohl das Tatwerkzeug als auch persönliche Gegenstände des Opfers, die vom Täter mitgenommen worden waren, aufzufinden. Das Auto Sabine Jauchs wurde damals auf einem Parkplatz nahe der Elz gefunden.

In akribischer Kleinarbeit setzten sich die Ermittlungen der Sonderkommission, die zur Bewältigung des Arbeitspensums auf mehr als 30 Beamte aufgestockt worden war, fort und führten nun zu dem lange erhofften Erfolg. Zur Klärung beigetragen hat auch eine am Tatort aufgefundene DNA-Spur des Täters, die jetzt dem 23-jährigen Tatverdächtigen zugeordnet werden konnte.Der Fall wurde auch in der Fernsehsendung "Aktenzeichen XY" vorgestellt, um Hinweise auf den Täter zu bekommen.