Wie eine große Familie sitzen die Pädagogen der Gartenschule an einem ihrer großen Tische im Lehrerzimmer, das sie in Eigenarbeit neu gestaltet haben – inklusive Möbel zusammen schrauben. Fotos: Streck Foto: Schwarzwälder-Bote

Gartenschule: Nach dem ersten Jahr kehrt für die Rektorin ein Stück Routine ein / Sanierung Feuerwehrgerätehaus hat begonnen

Seit mehr als einem Jahr lenkt Peggy Müller die Geschicke an der Gartenschule. Mittlerweile ist ein Stück Routine in ihre Arbeit gekommen.

VS-Schwenningen. Das mache sicherer und entspannter, lacht die Rektorin. Momentan stehe das Alltagsgeschäft im Mittelpunkt mit den Schulanmeldungen. 420 Schüler gehen in die Gartenschule und ihre Dependance auf Rinelen. Sie werden betreut von 30 Lehrern.

Großes kündigt sich allerdings auch an. Seit dieser Woche laufen die Arbeiten im benachbarten ehemaligen Feuerwehrgerätehaus, das für die Gartenschule saniert wird. In der nächsten Woche werde es den ersten Termin des Planungsteams im Feuerwehrhaus geben. Die Verwaltung lege Wert darauf, die Schule von Anfang an einzubeziehen, freut sich Müller. Jeden Tag werde ihr bewusst, wie wichtig die Sanierung und die damit verbundene Schulhoferweiterung ist. Denn die Kinder brauchten dringend mehr Platz, um toben und gleichzeitig respektvoll mit dem anderen umgehen zu können. Aus diesem Grund gebe es auch das Projekt "bewegte Pause", das zwei Mal in der Woche angeboten wird. Der junge Mann, der sein freiwilliges soziales Jahr leistet, sorgt bei den Schülern mit gezieltem Spiel für mehr Bewegung.

Im Hauptgebäude der Gartenschule hat sich schon einiges geändert. Unverkennbar ist bei der Möbelierung die Handschrift von Peggy Müller zu erkennen. Das Rektoratszimmer und das Sekretariat erstrahlen frisch in hellen Farben. Die Möbel in ihrem Büro habe sie zusammen mit ihrem Mann in Eigenarbeit aufgestellt. Da habe schon eine Menge Geld gespart werden können. Glanzstück ist das Lehrerzimmer. In den Sommerferien wurde es renoviert, die alten Schränke herausgewuchtet, die in anderen Klassenzimmern eine neue Verwendung fanden, und neue Möbel angeschafft. Mitbestimmung war für Peggy Müller ganz wichtig. Das Lehrerkollegium stimmte ab, wie der Raum mit den historischen Wandvertäfelungen aussehen sollte. Die Möbel, die das Kollegium dann selber zusammengebaute, hatte Peggy Müller mit einem Anhänger aus einem großen schwedischen Möbelhaus in Freiburg hergeschafft. Weiße Stühle mit roten Kissen, große weiße Tische. Der Kontrast der dunkelbraunen Holzvertäfelung schafft eine gemütliche Atmosphäre. Eine Bar fehlt auch nicht. Gelagert sind aber keine alkoholischen Getränke, sondern Mineralwasser und Gläser für Gäste, lacht Müller. "Uns ging es mit der Renovierung darum, dass sich alle an der Ganztagsschule wohlfühlen." Das beziehe sich nicht nur auf die Lehrer, sondern auch auf die Schüler. Einige Klassenzimmer seien schon teilweise modernisiert worden.

Als Nächstes werde das dunkle Foyer aufgefrischt. "Wenn man in eine Grundschule reinkommt, muss es hell sein", meint Peggy Müller. Ein Schandfleck soll dieses Jahr auch noch verschwinden. Peggy Müller hat die Zusage von der Stadt, dass endlich die seit Jahren bloß gelegte Fassade der Gartenschule in der Gartenstraße saniert und neue Fenster eingesetzt werden.

Und noch eine Neuerung gibt es seit diesem Jahr. Die längere Zeit vakante Stelle der Rektoratssekretärin ist seit Januar wieder besetzt mit der Schwenningerin Jacquelin Degenhardt. Die 25-Jährige, die als Verwaltungsfachangestellte in Donaueschingen im Bürgerservice gearbeitet hatte, ist wieder an ihre alte Schule zurückgekehrt, auf der sie einst die Schulbank gedrückt hat. Die Arbeit bereite ihr viel Freude und bringe jeden Tag eine neue Herausforderung.