Symbolisch: Eine Feuerwehrzufahrt in der Hermann-Rupp-Straße ist zugeparkt. Foto: Pohl Foto: Schwarzwälder-Bote

Aufreger: Zwei Sport-Veranstaltungen sprengen das Stellplatzangebot / Auch Lärmbelästigung wird im Netz diskutiert

VS-Schwenningen. Der Deutenberg-Parkplatz ist wieder einmal Diskussionsthema im sozialen Netzwerk Facebook. Dass bei Veranstaltungen im Sportzentrum die Parkplätze schon mal ausgehen können, und auf umliegende Straßen ausgewichen wird, das sind die Bewohner am Deutenberg gewohnt. Auch nach dem Meisterschaftsspiel der Wiha-Panthers wurde über die Parkplatzsituation – und auch das Vorgehen der Stadt – debattiert (wir berichteten).

Am vergangenen Samstag habe das Parkverhalten aber andere Ausmaße angenommen, erzählt Nadja Pakulski. Und diese hätten Auswirkungen auf die Sicherheit haben können. "Wiesen und Gehsteige waren komplett zugeparkt", schildert sie dem Schwarzwälder Boten. Es sei nicht mehr möglich gewesen, auf dem Gehweg zu laufen. "Eine Frau mit Kinderwagen musste auf der Straße laufen", zeigt sie sich entsetzt. Und auch die Hermann-Rupp-Straße, von der ein Teil eine Sackgasse ist, wurde blockiert. Lediglich ein Kleinwagen hätte sich seinen Weg durch die Straße bahnen können, so die Anwohnerin. Feuerwehrzufahrten seien versperrt gewesen. "Wenn ein Notfall gewesen wäre, dann wären Rettungskräfte nicht durch gekommen. Da geht es um Menschenleben", appelliert sie.

Der Grund für das hohe Verkehrsaufkommen ist schnell gefunden: Neben der Neckar-Fight-Night, die in der Sporthalle stattfand, wurde zeitgleich auf dem Kunstrasenplatz nebenan um den Aufstieg in die Bezirksliga gekämpft. "Mit Sicherheit haben auch Besucher unserer Veranstaltung tagsüber zum Parkchaos beigetragen", äußert sich Ralph Fischer, Veranstalter der Neckar-Fight-Night. "Aber wo sollen die Leute auch parken, wenn der Parkplatz der Sporthalle schon voll ist?", merkt er fragend an.

Am vergangenen Wochenende sei eine extreme Situation vorzufinden gewesen, da zwei Veranstaltungen parallel stattfanden, teilt Pressesprecherin der Stadt, Madlen Falke mit. "Das ist eine Zwickmühle, in der wir uns als Stadt befinden", schildert sie. Wenn, wie beim Spiel der Panthers geschehen, Knöllchen verteilt werden, dann gebe es Kritik. Wenn andererseits nicht permanent jemand vor Ort sei, um zu kontrollieren, weil die Zuständigen nicht überall sein könnten, dann gebe es ebenfalls Beschwerden, schildert die Pressesprecherin das Dilemma. Der kommunale Ordnungsdienst sei aber am Samstag vor Ort gewesen und habe für Ordnung gesorgt. Fahrzeughalter, deren Autos beispielsweise Rettungswege blockierten, wurden ausgerufen und aufgefordert das Auto umzuparken. "Wir können nicht an einem Fleck Dauerpräsenz zeigen", betont Falke und verweist auf zeitgleich stattfindende Veranstaltungen anderer Ortsteile. Sie ist sich sicher: "Die Stadt ist ihren Möglichkeiten, für Ordnung zu sorgen nachgekommen und hat nichts versäumt."

Neben der Parkplatz-Situation stand der Vorwurf der Lärmbelästigung im Raum. Anwohner fühlten sich durch laute Musik, Trommeln und Gegröle gestört. Diesbezügliche Schuldzuweisungen weist Fischer von sich und seiner Großveranstaltung. "Der Kampfsport war in der Halle drin", sagt er und fügt hinzu: "Unsere Besucher sind kurz nach Mitternacht aus der Halle raus, haben sich vielleicht noch kurz unterhalten. Ich will nicht, dass der Lärm uns in die Schuhe geschoben und der Kampfsport durch solche Aussagen ins negative Licht gerückt wird", betont er. Mit seinem Team habe er bis etwa 3.30 Uhr die Halle gereinigt – "und zwar ohne Krach".

Das bestätigt auch Madlen Falke: "Konkrete Beschwerden zur Neckar-Fight-Night sind bisher nicht eingegangen." Sie erklärt: "Wenn es Beschwerden gibt, dann reagieren wir entsprechend und schauen, was wir im Rahmen unserer Kapazitäten tun können."

Und auch Uwe Helm vom Polizeirevier Schwenningen teilt unserer Zeitung auf Anfrage mit, dass es am Samstag lediglich ein Vorkommnis mit Bezug zum Fußballspiel gegeben habe. Eine Anwohnerbeschwerde sei gegen 18.25 Uhr eingegangen. Die Lautsprecher, die in Richtung des Wohngebiets ausgerichtet waren und durch die laute Musik schallte, mussten anders ausgerichtet sowie die Musik leiser gedreht werden. "Danach gingen keine weiteren Beschwerden ein."

Der Lärm war also offenbar nicht das große Problem. Das bestätigt auch Anwohnerin Pakulski. "Im Vordergrund steht die Sicherheit. Über alles andere lässt sich hinweg sehen."